Pensionen von Spitzenmanager leiden unter Niedrigzinsen – Pensionswerke stabil

Die Pensionswerke sind stabil, die Managerpensionen sinken. Bild von Gerd Altmann auf Pixabay

Seit Jahresbeginn 2020 haben die Pensionsvermögen der DAX- und MDAX-Unternehmen nachgegeben – „jedoch deutlich weniger als mit Hinblick auf die Auswirkungen der Corona-Krise zu erwarten gewesen wäre“, erklärt Wills Towers Watson. Den Vorständen der Dax-Unternehmen nützt das wenig, ihre Pensionen sinken, wie eine weitere Untersuchung zeigt.

Der Kapitalmarkt reagierte zum Ende des ersten Quartals mit großer Unsicherheit auf die weltweiten Entwicklungen, was sich auch in den Pensionsvermögen widerspiegelte. Bereits im Laufe des zweiten Quartals konnten sich die Vermögen aber „merklich erholen“.

„Allerdings beherrschen weiterhin eine hohe Volatilität und damit anhaltende Unsicherheiten den Markt“, berichtet Hanne Borst, Leiterin Actuarial Consulting bei Willis Towers Watson Deutschland. Gleichzeitig sanken auch die Pensionsverpflichtungen der Unternehmen bis zum Ende des ersten Quartals. Im zweiten Quartal legten sie jedoch wegen des Sinkens des internationalen Rechnungszinses wieder zu. Der Ausfinanzierungsgrad reduziert sich gemäß der Modellrechnung insgesamt um zwei bis drei Prozentpunkte. Dennoch kommt WTW zu dem Ergebnis, dass die Pensionswerke „den weltweiten Unsicherheiten aufgrund der Corona-Krise trotzen“.

Manager erleiden Millionenverluste

Gerade die von WTW angesprochene Zinssenkung bemerken auch die Manager – oder auch nicht. Den amtierenden Dax-Chefs ist im Schnitt eine jährliche Pension von 571 000 Euro zugesagt, ein Rückgang um 90.000 Euro gegenüber dem Vorjahr. Ursächlich dafür ist eine „Änderung des Zinssatzes“, wie eine Untersuchung der Deutschen Schutzvereinigung für Wertpapierbesitz (DSW) zeigt, über die die FAZ berichtete.

Es ändert sich auch die Art der Pensionszusagen für Spitzenmanager. Während sich die Höhe des Ruhegehalts bei älteren Vorstandsverträgen oft am Grundgehalt orientierte, zwischen 40 bis 60 Prozent, werden bei Neubestellungen meist nur noch beitragsorientierte Pensionszusagen gewährt.

Autor: VW-Redaktion

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