„Märkte wollen Trump“

Blackrock-Zentrale in New York. Von Americasroof in der Wikipedia auf Englisch, CC BY-SA 3.0, Link: https://commons.wikimedia.org/w/index.php?curid=11328699

In der Wirtschaftswelt ist Umwelt- und Sozialbewusstsein derzeit en vogue. Keine Pressemitteilung ohne den Hinweis auf die eigene Verantwortung gegenüber Welt und Zukunft. Doch Schnaps ist Schnaps und Dienst ist Dienst, an den Kapitalmärkten sind Anleger (weiter) „pragmatisch und opportunistisch“, wie Martin Lück, Kapitalmarktstratege beim größten Vermögensverwalter Blackrock, erklärt.

Der US-Präsident Donald Trump wir derzeit an vielen Orten als das Böse angesehen, doch nicht an den Kapitalmärkten, an denen die Finanzunternehmen die entscheidenden Spieler sind. „Trump ist der Favorit der Börse“, denn Kapitalmärkte sind pragmatisch und opportunistisch“, erklärt Lück offen. Für den Markt sei wichtig, dass der Präsident  Gewinne liefere, indem er etwa Steuern senke, zitiert die FAZ.

Politik ist an den Märkten eine Sache, Gewinne eine ganz andere: „Trump ist umstritten, aber Biden (Anmerkung: demokratischer Kandidat beim US-Präsidentenwahlkampf) bedeutet für die Märkte wahrscheinlich mehr Ungewissheit“.

Trump nicht geschlagen

„Wenn Biden gewinnt, gibt es wahrscheinlich erst einmal einen Rücksetzer an den Märkten“, glaubt Lück. Im Wahlkampf erwartet er Turbulenzen an den Märkten, weil die Bewerber Trump und Biden „wild um sich schlagen werden“. Den Wahlkampf hält er trotz des momentanen Vorsprung Bidens für noch nicht entschieden. Es sei noch zu früh, Trump abzuschreiben, der Markt sei relativ rational, das offenzulassen.

Zu viel Optimismus bei Corona

Einen Impfstoff gegen Covid-19 erwartet Lück frühestens im kommenden Jahr und zweifelt am „Optimismus der Märkte“. Er hinterfragt, wie wahrscheinlich es sei, dass nicht noch viele (kleine) Unternehmen in die Insolvenz rutschen, das Kurzarbeitergeld ewig weitergezahlt werde und das den großen Banken keine Kredite ausfielen. Geschehe das, könnte ein „Dominostein nach dem anderen fallen“. Es sei „sehr sportlich“ davon auszugehen,  dass die Politik es schaffe, den Patienten Wirtschaft über Infusionen künstlich am Leben zu erhalten.

Autor: VW-Redaktion

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