Corona: Chinesische Versicherer auf Erholungskurs

Finanzviertel in Schanghai. Quelle: hy

Die chinesischen Versicherer scheinen sich wieder von der Corona-Krise zu erholen. So beläuft sich das gesamte Beitragsvolumen der Erstversicherer für das erste Quartal auf umgerechnet 216 Mrd. Euro. Im Vergleich zu demselben Zeitraum 2019 ist das nur ein Wachstum von 2,29 Prozent. Dies geht aus aktuellen Zahlen der chinesischen Versicherungsaufsicht CRC von Ende April 2020 hervor.

So lag das Wachstum in der Personenversicherung bei 2,73 Prozent gegenüber der Sachversicherung mit 0,3 Prozent wesentlich höher. Im Zuge der verbesserten Situation der Epidemiebewältigung im Land entwickelt das Beitragseinkommen im Monat März doch besonders dynamisch. Im Vergleich zum Februar wächst das gesamte Beitragsvolumen mit umgerechnet 63,7 Mrd. Euro um 83,36 Prozent

Das Corona-Virus hat dabei nicht nur Schäden hinterlassen, es auch zu einer deutlichen Verschärfung des Risikobewusstseins der Bevölkerung – zumindest in Gesundheitsfragen – geführt. Im Vergleich zum ersten Quartals 2019 stieg das Beitragsvolumen für private Krankenversicherung um 21,59 Prozent. 49 Versicherungsunternehmen haben nicht nur neue Produkte für die Behandlung der Erkrankung durch Covid-19-Virus auf den Markt eingeführt, sondern die bestehenden Produkte für Privatkrankenversicherung und Dread Disease Versicherung erweitert. Das betrifft mehr als 500 Produkte.

Die Online-Versicherer haben in der Krise sogar einen deutlichen Vorteil, können sie doch einen deutlich höheren Abschluss bei den Versicherungspolicen. An der Spitze liegt Taikang Online, eine Tochter von Taikang Insurance. Nach eigenen Angaben des Taikang Online wächst sein Beitragseinkommen im ersten Quartal im Vergleich zu dem Vorjahr beachtlich um 233 Prozent. Allerdings gibt es noch keine Angaben zur Wachstumsrate für den Monat März. Der Online-Versicherer Zhong An hat in den ersten drei Monaten um 33,73 Prozent mehr Beitragseinkommen erzielt.

Bei der Geldanlage investieren die Versicherungsgesellschaften im ersten Quartal dieses Jahres insgesamt stärker als im Vorjahreszeitraum. Die Branche investiert um neun Prozent mehr in Festgeld, 17,71 Prozent mehr in Anleihen und 17,85 Prozent mehr in Aktien. Den Optimismus der Branche kann man in der Tat nicht übersehen. Meiste Unternehmen sehen sogar riesige Chancen durch die Krise. Sie planen, weitere krisenfeste Produkte auf den Markt zu bringen. Man rechnet mit einem weiten großen Sprung im Wachstum im Monat April.

Autor: Heng Yan