Warum strategische Nachfolgeplanung für Versicherungsmakler immer wichtiger wird

Oliver Petersen. Quelle: Petersen Consulting

In unserer täglichen Praxis erleben wir es immer wieder: die Nachfolgeplanung wird aus Zeitgründen nicht rechtzeitig angegangen. Dabei ist eine rechtzeitige Beschäftigung mit diesem Thema essenziell für einen später erzielbaren Kaufpreis. Ein Gastbeitrag.

Oft sind die Maklerunternehmen sehr schlecht auf die Nachfolge vorbereitet und es fehlt an den grundlegendsten Dingen, die geregelt werden müssen, um einen Maklerbestand überhaupt übergabefähig zu machen. Dazu gehören u.a. die Anpassung der internen Abläufe, das Erteilen von Vollmachten, Handlungsanweisungen und weiteren Informationen für einen Nachfolger und schon früher für einen eventuell nötigen Stellvertreter.

Längst nicht alle Nachfolgeregelungen erfolgen, weil der ehemalige Inhaber in Rente gehen möchte. Oft sind es Notfälle, Krankheit oder noch schlimmere Vorkommnisse, die ein schnelles und umso mehr gut vorbereitetes Handeln nötig machen.

Die gute Nachricht ist, dass die strategische Notfall- und Nachfolgeplanung kein Hexenwerk ist. Man muss sich beizeiten eine gewisse Zeit konzentriert damit auseinandersetzen und sich an einen Berater wenden, der sich damit auskennt und weiß, welche Dokumente und welche Maßnahmen nötig sind, um das Lebenswerk des Inhabers zu sichern. Das Resultat ist ein Fahrplan, der alle wichtigen Stationen benennt und entsprechende Handlungsempfehlungen und Maßnahmen beinhaltet.

Der Makler Nachfolger Club e.V hat ein E-Book und einen Fahrplan zur strategischen Nachfolgeplanung veröffentlicht, der vergleichbar mit einem Zugfahrplan verschiedene wichtige Stationen beleuchtet und aufzeigt, welche internen und externen Ressourcen nötig sind. In einem 4-Phasen-Modell wird beschrieben, was zu einer strategischen Nachfolgeplanung gehört.

Die erste Phase beschreibt die grundsätzliche Entscheidung für die Nachfolge und welche Vorstellungen zur Übergabe bestehen. Zusätzlich wird die Abstimmung mit der Familie, die Prüfung der Übergabefähigkeit und –reife, das Unternehmensprofil und das Profil des idealen Nachfolgers beleuchtet.

Wichtig in der zweiten Phase ist zum Beispiel eine Zielsetzung mit dem Nachfolger zu vereinbaren, das Unternehmen zu bewerten und welche Potenziale es noch zu heben gilt, die Kaufpreisvorstellung und die Verhandlung darüber, den Zeitplan für die Übergabe festzulegen, wer handlungsbevollmächtigt sein soll und nicht zuletzt wie der Kaufvertrag aussehen soll.

Die dritte Phase beinhaltet das Konzept und den konkreten Fahrplan, es wird der Rückzug des bisherigen Inhabers bzw. Geschäftsführers geplant, rechtliche Hürden überwunden und mit dem Einstieg des Nachfolgers in den Maklerbetrieb begonnen.

Die vierte Phase schließlich beschäftigt sich mit der Übertragung und Umsetzung des Fahrplanes in die Praxis, wie soll wann an wen wie die Nachfolge kommuniziert werden, wie läuft das Onboarding des Nachfolgers und welche Phasen der Einarbeitung sind wann wichtig, in welchem zeitlichen Ablauf soll der Wechsel in der Führungsspitze vollzogen werden und welche Aufgaben warten auf den bisherigen Inhaber, Geschäftsführer, CEO nach dem Ausscheiden.

Je früher Makler mit der Umsetzung der Vorbereitung beginnen, desto besser.

Das E-Book wurde von Thomas Suchoweew geschrieben und kann kostenfrei beim Makler-Nachfolger-Club e.V. bestellt werden. Für die Umsetzung der Nachfolgeplanung vor Ort stehen erfahrene Berater des Vereines zur Verfügung und es gibt unter bestimmten Voraussetzungen staatliche Zuschüsse.

Autor: Oliver Petersen, Vorstand Makler Nachfolge Club

Ein Kommentar

  • Gut zu wissen, dass es ein E-Book zum Thema Nachfolgeplanung von dem Makler Nachfolger Club e.V veröffentlicht wurde. Mein Mann möchte ein Maklerunternehmen gründen und ich glaube, dass es ein praktisches Geschenk wäre. Das ist auf jeden Fall ein wichtiges Thema. Danke für den Beitrag, sehr informativ!

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