Nach Thomas-Cook-Debakel: Nur Verlierer außer Zurich

Quelle: Glenn Beltz / flickr

Eine „vorbildliche Rückholaktion“ und zügig bei den Entschädigungen, so kann man die Rolle der Zurich Deutschland bei der Pleite von Thomas Cook beschreiben. Seit sechs Monaten warten Reisende immer noch auf das Geld von der Bundesregierung, die Zurich will die letzten Einzelfälle bis zum Juni regulieren. Und auch der Condor-Deal mit der polnischen Airline Lot ist aufgrund der Coronakrise in Gefahr. Was lernt man aus dem Debakel?

1841 organisierte der in Australien geborene Firmengründer Thomas Cook seine erste Reise, die letzte wurde im September vergangenen Jahres vollzogen. Der britische Reiseveranstalter mit über 20.000 Mitarbeitern und eigenen Fluglinien hatte einen deutschen Ableger, zu dem unter anderem Neckermann Reisen, Bucher Last Minute und Öger Tours gehörten. Das Ergebnis der Pleite war, dass zahlreiche Touristen in ihren Urlaubsdestinationen festsaßen. Das ist einfach,wenn sich der Gestrandete im Allgäu befindet, deutlich schwieriger ist es in Bora-Bora.

Darüber hinaus mussten viele bereits gebuchte Reisen storniert und die vorab gezahlten Beiträge rückerstattet werden. Es waren große Fallzahlen. Zum Zeitpunkt der Insolvenz waren weltweit bis zu 600.000 Urlauber mit Thomas Cook unterwegs, unter ihnen etwa 140.000 Deutsche. Eine Boeing 747 bietet rund 400 Menschen Platz, es wären also 350 Maschinen benötigt worden, um die Urlauber heimzuholen. Allerdings wurden die meisten Touristen mit Linienflügen und nicht mit eigens gecharterten Maschine befördert. In den Zahlen von Meyerthole Siems Kohlruss (MSK) zeigt sich, dass der Schaden groß, aber beherrschbar war.


Der Umsatz von Thomas Cook hierzulande lag bei 3,8 Mrd. Euro, die Kosten der Pleite betrugen insgesamt 347 Mio. Euro. Diese waren gesplittet in 59,6 Mio. Euro vorrangig bedienbare Rückholkosten und 287,4 Mio. Euro für geleistete Vorauszahlungen der Urlauber. Der Schadengrad der Pleite beträgt demnach 9,13 Prozent vom Umsatz des Unternehmens.

Zurich-Vorstand telefoniert mit Pilot wegen den Kosten

Das ist alles andere als unversicherbar. Im Nachbarland Österreich müssen Reiseveranstalter generell 18 Prozent ihres Umsatzes absichern, damit bei einer Pleite eines Reiseveranstalters ohne Staatshilfe schnell geholfen werden kann. Da 18 mehr als neun Prozent sind, wäre die Thomas-Cook-Insolvenz in Österreich zumindest finanziell kein Problem gewesen. In Deutschland sah die Sache anders aus und auf einmal drehten sich alle Köpfe in Richtung der Zurich Deutschland. Das Unternehmen stellte die gesetzlich vorgeschriebene Deckung für Reiseveranstalter und sah sich plötzlich mit der Aufgabe der Rückführung konfrontiert, die Thomas Cook nicht mehr leisten konnte.

Wie schwierig das Aufsammeln der gestrandeten 140.000 Urlauber war, lässt Zurich-Sprecher Bernd Engelien durchblicken: „Einmal hat ein Vorstand nachts mit einem Piloten im Cockpit telefoniert, der die Passagiere wieder aus dem Flugzeug schicken wollte, wenn er keine Kostenzusage erhält.“ Der ständige Kontakt mit dem Krisenstab des Auswärtigen Amtes war bei der Zurich bald ebenso normal wie das interne Suchen nach Mitarbeitern mit spezifischen Fremdsprachenkenntnissen, um die eine oder andere Kommunikationsbarriere aus dem Weg zu räumen. Zum Lernprozess des Versicherers gehörte auch, dass der gecharterte Flieger bei exotischen Urlaubszielen oft die beste und sicherste Möglichkeit der Rückkehr ist. Manchmal war es schlicht zweckmäßiger, die Urlauber ihre Ferienzeit verbringen zu lassen, anstatt hektisch einen Notfallplan in Kraft zu setzen.

Ein Versicherer ist eben kein Reiseveranstalter, der ausgefertigte Rettungspläne in der Schublade hat. Doch obwohl so mancher Arbeitstag sich bis in die Nacht hineinzog, hat der Versicherer die versprengten Urlauber alle sicher und heil nach Hause gebracht, wie Gerd Billen, Staatssekretär des BMJV auf Anfrage erklärt: „Die Zurich hat die Rückführung vorbildlich gelöst.“

Ignorierte Pleitewarnungen und fehlendes Kapital

Bei allem Lob, die Muskelübung der Zurich hätte gar nicht gezeigt werden müssen, wenn sich die Zuständigen frühzeitig um eine adäquate Absicherung der Reiseveranstalter gekümmert hätten. „Dass der Erfinder der Pauschalreise in derart schwieriges Fahrwasser geraten könnte, damit hat so niemand gerechnet. „Too big to fail“ – das scheint keine Gesetzmäßigkeit mehr zu sein“, erklärte Norbert Fiebig, Präsident des Deutschen Reiseverbandes (DRV) während der Krise. Er liegt falsch.


Liaison über den Wolken: Die polnische Fluggesellschaft LOT legte 600 Mio. Euro für Condor auf den Tisch. Ein großer Anteil stammt vom Konsortium der Banken Pekao, PKO und des staatlichen Versicherers PZU. Der Deal ist jedoch wegen der Corona-Epidemie wieder in Gefahr. (Quelle: LOT)

Das im Jahr 1841 im englischen Städtchen Market Harborough geründete Unternehmensschiff Thomas Cook hatte nicht erst seit gestern erheblich Schlagseite. „The company has had troubled for a long time“, erklärt der Luftfahrt-Analyst John Strickland gegenüber der British Broadcasting Corporation. Das Unternehmen hatte bereits im Mai des letzten Jahres einen Verlust von 1,5 Mrd. Britische Pfund gemeldet, davon waren 1,1 Mrd. Pfund die Abschreibung vom Reiseveranstalter My Travel. Thomas Cook benötigte schließlich so dringend Kapital, dass die namensgleiche Fluglinie an Kreditgeber und den chinesischen Mischkonzern Fosun verkauft wurde, Condor wechselte nach der Pleite zur polnischen Airline LOT. Doch auch das reichte nicht. Das Unternehmen nahm Verhandlungen mit den eigenen Aktionären sowie den kreditgebenden Banken auf, um die Pleite zu verhindern. Kurz schien der Erfolg zum Greifen nah, Fosun warf die Rettungsleine aus, doch weil einige der alten Geldgeber kein frisches Kapital zur Verfügung stellten, riss das Rettungstau letztlich.

Und auch die ersehnte Lösung für Condor ist in Gefahr. Nach Spiegel-Informationen scheint es fraglich, ob die Mutter der polnischen Fluglinie LOT, die Polish Aviation Group (PAG), angesichts der unklaren Aussichten im Luftverkehr an der im Januar angekündigten Übernahme festhält. Auch LOT selbst ist vom Coronavirus betroffen und schränkte seinen Flugbetrieb ein.

Der Fehler liegt im Detail

Das Gesetz, § 651r BGB, regelt die Höchstversicherungssumme, die ein Versicherer leisten muss. Das Unternehmen kann seine Haftung auf 110 Mio. Euro pro Geschäftsjahr begrenzen, was die Zurich tat. Wäre nach Thomas Cook also noch ein Reiseveranstalter in die Insolvenz gegangen, wäre kein Geld mehr im Rettungstopf gewesen. Das Gesetz ist schlicht nicht mehr zeitgemäß, wie aus einer Stellungnahme des BMJV hervorgeht. „Die Möglichkeit einer Haftungsbegrenzung wurde zum 01.11.1994 in das Reiserecht eingefügt, und zwar in mehreren Stufen (70, 140, 200 Mio. DM). Die dritte Stufe von 200 Mio. DM galt ab dem dritten Jahr nach Inkrafttreten des Gesetzes, im Zuge der Euro-Umstellung erfolgte eine leichte Erhöhung auf 110 Mio. Euro.“

In Deutschland melden jährlich etwa 15 von etwa 2.600 Reiseveranstalter Insolvenz an, ohne dass die Öffentlichkeit das zur Kenntnis nimmt, die Schäden sind zu gering. „Das System hatte in den vergangenen zweieinhalb Jahrzehnten seit 1994 sehr gut funktioniert. Der höchste durch die Insolvenz eines Reiseveranstalters eingetretene Versicherungsschaden betrug rund 30 Mio. Euro, sodass alle betroffenen Reisenden vollständig entschädigt werden konnten“, erklärt Billen. Das mag sein, doch es ist nicht ausreichend eine Absicherung zu konstruieren, die nicht auch die Pleite eines Großen berücksichtigt. Kein Unternehmen ist sakrosankt. Den Fehlgedanken „Too big to fail“ teilte das Ministerium mit dem Deutschen Reiseverband, doch beide geloben Besserung.

„Es muss gewährleistet werden, dass die Vorauszahlungen der Verbraucher auch bei Großinsolvenzen wirksam abgesichert sind“, erklärt Billen. Auch der Verband möchte neue Regeln – allerdings verbindet er das mit Forderungen. „In Zukunft wird das Modell der Insolvenzabsicherung zu überarbeiten sein. Klar ist, dass eine verbesserte Absicherung nicht zum Nulltarif zu haben ist. Ein künftiges Modell muss Kundengelder absichern und eben auch für die Reiseveranstalter wirtschaftlich tragbar sein“, erklärt Fiebig.

Niemand ist insolvenzsicher

Ob sich eine wirksame Absicherung tatsächlich an der wirtschaftlichen Tragfähigkeit der Reiseveranstalter orientieren muss und nicht eher am Bedarf, ist eine politische Frage. Die Kunden hierzulande müssen jedenfalls nicht um ihren Adria-Urlaub bangen, auch wenn die Kosten für einen besseren Schutz steigen. Der Einfluss einer umsatzorientierten Deckung auf den Gesamtpreiseiner Reise läge „im Promillebereich“, erklärt Andreas Meyerthole von MSK.

Die Bundesregierung führt derzeit über das BMJV Verhandlungen mit den Reiseveranstaltern. Offenbar ist weiter eine privatwirtschaftliche Lösung angedacht, keine staatsbasierte wie in Großbritannien, in der der Staat letztlich die Bürger unter Aufwendung von Steuergeldern zurückholt. Eine privatwirtschaftliche Versicherungslösung ist ausreichend, selbst eine Insolvenz des Branchenprimus TUI wäre versicherbar. Im Fall der Fälle müssten sich mehrere Versicherer zu einem Konsortium zusammenschließen oder eine Rückversicherungslösung erarbeiten. Nichts, was in der Industrieversicherung nicht gang und gäbe ist.

Möglicherweise erlahmt die Versicherungslust seitens der Branche allerdings, wenn sie hört, dass das Bundesverbraucherministerium die Zurich trotz ihrer „vorbildlichen Rückholung“ verklagt. Der Grund ist eine Unklarheit im Gesetz, die seit dem Jahr 1994 offenbar niemandem aufgefallen ist. „Ob die Rückführungskosten bei der gesetzlich möglichen Haftungsbegrenzung auf 110 Mio. Euro zu berücksichtigen sind oder nicht, wird juristisch unterschiedlich eingeschätzt“, erklärt Billen. Das Ministerium sei gehalten, die Belastungen für die Steuerzahler s gering wie möglich zu halten, „weswegen wir alle rechtlichen Möglichkeiten ausschöpfen werden.“ Manchmal ist die Tätigkeit als Retter undankbar, das weiß spätestens jetzt auch die Zurich Deutschland.

Der Versicherer hat inzwischen rund der Hälfte der 220.000 Geschädigten Geld zurückgezahlt. Derzeit würden die noch nicht abgeschlossenen Fälle „über aufwendige Einzelprüfungen bearbeitet“. „Rund zehn Prozent der Fälle lassen sich beispielsweise keiner Buchungsnummer zuordnen, weitere 35.000 Fälle können wegen inkorrekter Kontonummern nicht angewiesen werden oder erweisen sich als Doppelerfassungen“, heißt von der Zurich.

Autor: Maximilian Volz

25 Kommentare

  • Karsten Pawelz

    Ich weis nicht, warum die Zürich so gelobt wird.
    Ich habe vor einem halben Jahr meinen Antrag bei Kaera gestellt. Bis heute habe ich noch nicht einen einzigen Cent gesehen. Ich weis auch nicht, was bei 1800 Euro bezahlter Reise so schwierig ist 17,5 Prozent auszurechnen und zu zahlen?
    Emails werden gar nicht beantwortet und am Telefon wird man angelogen. Vor 4 Wochen hieß es, ich bekomme in den nächsten Tagen Post und mein Geld. Letzte Woche hieß es, ich solle mich noch bis Ende Juni 2020 gedulden. Ja wem soll man glauben. Und falls ich dann mal Geld sehe, kann/muss ich ja dann noch zum dritten mal den Antrag bei der Bundesregierung stellen und warte wieder unendliche Zeit.
    Sehr enttäuscht von der Arbeit der Beteiligten.

  • Der Kommentar von Herrn Pawels trifft es auf den Punkt. Unser Fall steht auch schon seit 5-6
    Wochen zur Auszahlung bereit, dazu sollten wir kurzfristig Post bekommen. Auf emails, die ein
    Nachweis für Versprechen wären, antwortet man nicht. Telefonisch wird man vertröstet.

  • Ich stimme Herrn Pawelz voll und ganz zu, zwar habe ich mittlerweile von 2503 Euro 17,5% bekommen von der Zurich Versicherung aber den Restbetrag habe ich mittlerweile abgeschrieben, lt. hiesigen Medien im Dezember hieß es:“Weihnachtsgeschenk vom Staat für alle Thomas Cook Geschädigten“ nur wann stand dort leider nicht.Warum müssen wir einen Antrag nachdem anderen stellen, die Daten von den geschädigten Kunden könnte reibungslos von der Versicherung zum Insolvenzverwalter und dem Bund weitergegeben werden (bitte nun nix vom Datenschutz). Meiner Meinung nach sind alle betroffenen Menschen schon genug bestraft und sollten der Bürokratie nicht verfallen.

  • Bei uns ist es auch nicht anders,wie bereits in den anderen Kommentaren auch.ich finde es unglaublich,dass man weder jemanden ans Telefon bekommt,noch anderweitig irgendeine Info,ganz zu schweigen von der ausstehenden Zahlungsregulierung.Man macht es sich hier ganz schön einfach und spielt auf Zeit und lässt die Geschädigten warten.
    In meinen Augen einfach eine Unverschämtheit.

  • Ich hatte sofort mich bei Karea gemeldet.Hatte meine Reise angezahlt und bisher keine Entschädigung erhalten.Der Staat hat bisher auch noch nichts verlautbaren lassen

  • 17,5 % haben wir jetzt erhalten
    Jetzt neuen Antrag bei Anwalt ex stellen der das Anliegen weiter bearbeitet
    Das kann dauern
    Da unsere Daten bei der Zürich… eh hinterlegt sind könnte man diese auch weiterleiten Es gibt sichere Programme im Netz dafür
    Einfach ärgerlich diese Hinhaltetaktik

  • Eberhard Seidel

    Ich warte seit 25.9.2019 auf mein Geld(2400€), kann nur obiges alles komplett unterstreichen!!! Es ist nur frustrierend und einfach unverschämt wie man hier hingehalten und belogen wird.Habe alles mehrmals per Einschreiben,per Mail geschickt,an Kaera,an RA Insolvenzverwalterin,es tut sich absolut nix!!!! Hauptsache die oberen haben sich die Taschen gefüllt.Zu allem Übel, das die Kohle weg ist,der Thailandurlaub nicht erfolgte,kam am 11.11.noch ein Herzinfarkt mit Stentsetzung dazu.Ich sage nur noch Pfui Teufel und eine verlogene Bundesregierung.

  • Hallo! Kann zu 100% die gemachte Erfahrung von Herrn Pawelz bestätigen. Bei uns geht es um knapp 3500 Euro. Ausser Lügen und Vertröstungen sowie angebliche Schreiben, die wir angeblich bekommen haben sollen, hat’s noch nichts gegeben. Da wir unsere Forderungen zunächst sofort bei der Zurich – Versicherung per Einschreiben angemeldet haben und später dann aufgefordert wurden, unsere Forderungen im Portal der Kaera zu stellen, haben wir nun 2 Schadensnummern. Leider ohne logische Aussage zum Bearbeitungsstatus. Das ist selbst nach telefonischer Nachfrage nicht möglich gewesen mir die neue gemeinsame Bearbeitungsnummer mitzuteilen. Bei mir stellt sich aus der gemachten Erfahrung mit Kaera der Verdacht ein, daß es vielleicht gar nicht genügend Kapital gibt, um die 17,5% zügig auszuzahlen. Es wird soviel ausgezahlt, wie gerade eingenommen wurde – wie gesagt, ist nur so ein Verdacht. Seriös geht anders!!

  • Bei uns genau das gleiche. Ständig wird man von der kaera vertröstet. Eine klare Aussage kann dort keiner treffen und man erhält nur pampige Antworten. Klar sind dort Menschen an der Arbeit. Aber nach welchem schema werden denn die Anträge bearbeitet? Nach Eingangsdatum definitiv nicht. Ist alles sehr sehr merkwürdig. Ich rechne auch nicht damit dass bis Juni das Geld auf dem Konto ist. Sehr sehr schade

  • Hubert Gierhartz

    Als selbst Thomas Cook Geschädigter habe aber die die 17,5 % bereits im Dezember 2019
    ausgezahlt bekommen. Gewundert habe ich mich darüber, dass bei diesem Großschaden so schnell die 17,5 % ermittelt werden konnten.
    Es stehen seitens Zürich Versicherung 110 Mio., die vereinbarte Versicherungssumme,
    zur Verfügung. Vermutlich sind diese 110 Mio. verbraucht. Auch ist bekannt, dass die Bundesregierung und Zürich Versicherung nicht ganz einer Meinung sind. Also wird Zürich Versicherung einen Teufel tun, mehr als die 110 Mio. auszuzahlen. Deshalb kommt es meiner
    Meinung nach zu dieser Hinhaltetaktik. Ob nun die von Zürich noch nicht Entschädigten letztlich komplett von der Bundesregierung den Reisepreis erstattet bekommen, bleibt sich gleich. Nur wissen wir alle nicht, ob, wie und wann die Entschädigung erfolgt.
    Tatsache ist aber, dass alle Geschädigten eine Prämie entrichten mussten, die sicher stellen
    sollte, dass bei Insolvenz des Reiseveranstalters der entrichtete Reisepreis abgesichert ist.
    Die Kosten für diese Versicherung wurden zwar nicht gesondert ausgewiesen, aber es soll
    keiner glauben, dass die Reiseveranstalter diese Versicherungen verschenken.
    Nun sollte man aber wissen, dass diese 110 Mio. eine Mindestversicherungssumme ist. Die EU Richtlinien sagen klar und deutlich aus, dass die Versicherungssummen den tatsächlich
    wirtschaftlichen Verhältnissen angepasst werden müssen.
    Die Bundesregierung spricht von 500.000 Thomas Cook Geschädigten. Man muss kein Versicherungsmathematiker sein, um festzustellen, dass diese Versicherungssumme nie ausreichend sein konnte. Das unter einem Versicherungsschein fünf konkurrierende Reiseveranstalter, alle unter dem Dach von Thomas Cook versichert waren, ist mehr als kritisch zu betrachten. Es ist die Frage zu stellen, wer hat hier verdient. Es geht um einige Millionen im Jahr
    Warum werden diese Fragen nicht von den staatlich finanzierten Verbraucherschützern gestellt. Gibt es hier einen Interessenkonflikt? Dessen Brot ich esse, dessen Lied ich singe.
    Nun hat uns Corona im Griff, und damit kann es dauern.

  • Petra Dieckmann

    Karsten Pawelz spricht uns aus der Seele, wir warten ebenso auf 1800,- € ,die bezahlt wurden.

  • Genau wie alle anderen Geschädigten, geht es und auch .Anzahlung seit fast einem Jahr weg.Wir hatten zum 80 Geburtstag meines Mannes gebucht.Das RB hat uns geholfen unsere Ansprüche geltend zu machen. Dann nochmals einen Antrag.Die Post kam im Fensterumschlag ,gut leserlich INSOLVENSVERWALTER.Wo bleibt der Datenschutz? Die kleinen Leute zählen immer die Zeche für große Versprechen.

  • Nikolaus Jöckel

    Wir haben im Februar unseren 17,5%-Anteil einer Vorauszahlung von Kaera bekommen.
    Allerdings liegt unsere Schadenssumme „nur“ im dreistelligen Bereich.
    Möglicherweise ist das für Kaera ein Kriterium.

    Wer sich aber konkret noch gar nicht zu seinen vollmundigen Weihnachtsversprechen gerührt hat, ist der Bund – trotz anderslautender Ankündigung.
    Da scheint auch niemand Druck zu machen.
    Wo sind die Verbraucherverbände?

  • Bis jetzt haben wir auch noch keinen Cent gesehen,möchte mal wissen warum einige es schon bekommen haben, und andere nicht?? Wir haben sofort nach bekannt gabe von Thomas Cook es eingereicht.?

  • Dem kann ich nur beipflichten. Eingereicht Ende September bis zum heutigen Tage nichts.

  • Ende Sep 19 alle Unterlagen an Zurich um Ansprüche zu sichern. Wenige Tage später alle Unterlagen online an Kaera geschickt. Dann im Januar noch mal alle Unterlagen an Insolvenz Verwalter. Nochmal alle Unterlagen an myright Anwaltsbüro um Ansprüche an die Bundesrepublik zu sichern.
    Bisherige Reaktion: Mitteilung über die Festlegung von 17,5% Entschädigung. Kein Geld.
    Seit dem ruht der See. Ziemlich mickrig an Informationen. Da ich alles aus Medien und Internet in Erfahrung bringen musste, kann ich nur sagen; der Verbraucher wurde hier total verarscht.

  • Die Zurich Ins. und besonders die Kaera AG haben kein Lob verdient. Im Gegenteil : Die Kaera AG
    ist Weltmeister im Täuschen, Verschleppen, Schwindeln und ist an Ignoranz nicht zu überbieten.
    Wir warten wie viele andere seit Ende September 2019 auf unsere Erstattung.Seit Februar sollen
    wir („sofern noch nicht geschehen“ – wörtlicher Text in der Statusabfrage) in den nächsten Tagen
    Post erhalten „und den Zahlungseingang auf dem Konto überprüfen“. Dies ist einfach nur „Verarsch…“.
    Wahrscheinlich reguliert die Kaera AG pro Tag nur einen Schaden und bringt das Geld persönlich
    zur Bank.Ich begrüße es, dass die Bundesregierung ein eigenes Portal eröffnen will – auch wenn die
    Daten ein drittes mal eingegeben werden müssen.Bei einer Weiterbearbeitung durch die Zurich/Kaera
    dauert es wahrscheinlich 5 Jahre bis zur Erstattung.

  • Um auch mal eine andere Meinung zu äußern: ich habe auf valide Informationen und die Aufforderung der Zurich/KAERA gewartet, meinen Schaden online zu melden. Das habe ich inkl. der notwendigen Unterlagen am 13.11.2019 online erledigt und sofort eine mail zur Eingangsbestätigung mit Eingangsnummer bekommen. Am 11.12.2019 wurde ich vom Insolvenzverwalter angeschrieben, um meine Ansprüche (nicht versicherter Betrag) dort geltend zu machen. Am 17.2.2020 hat die KAERA dann einen Brief zur Erstattung und ein paar Tage später das Geld geschickt. Angesichts der großen Anzahl an Ansprüchen ein durchaus angemessener Zeitraum, finde ich. Und zumindest mit Internetzugang gab es auch ausreichende Informationen durch den Insolvenzverwalter und de Versicherung. Und das Beste zum Schluss: ich habe meine Reise per Kreditkarte bezahlt. Daher habe ich nach der Erstattung des versicherten Betrags einfach einen Rückbelastungsantrag („charge back“) bei meiner Bank gestellt und schwupps: drei Wochen später war der restliche Betrag zurück auf meiner Kreditkarte. Ich empfehle allen Jammernden, einfach mal Ruhe zu bewahren, auf Informationen zu warten und sich dann genau wie gewünscht an die regulierenden Firmen zu wenden. Damit ist allen gedient und man muss nicht panisch werden.
    Am Ende also finanzieller Schaden = 0, nur schade um den ausgefallenen Urlaub. Wobei: er wäre Anfang April gewesen, also wg. Corona ohnehin ausgefallen… Da wäre die Rückerstattung vermtl. nicht so problemlos verlaufen.

  • Ich habe den Schaden bei der Kaera bereits am 30.09.2019 eingereicht und seit nun 7 Monaten ist noch kein Geld von der Versicherung auf meinem Konto angekommen. In der Statusabfrage steht seit Monaten, dass unser Fall geprüft wurde und zur Auszahlung für einen der den nächsten Zahlungsläufe bereit liegt. Einfach erbärmlich diese „Bearbeitungszeit“.
    Die Rückerstattung der 82,5% über das Chargeback bei Visa hat gerade mal 3 Arbeitstage ab Antragstellung gedauert.

  • Auch über einen Monat später ist immer noch kein Geld von der Kaera auf unserem Konto eingegangen. Die Information der Statusabfrage auf der Kaera-Seite ist seit Ende März unverändert. Auf eMails bekomme ich keine Antwort. Wenn ich so langsam arbeiten würde, hätte ich meinen Job nicht lange. Wirklich unglaublich was sich diese „Abwicklungsstelle“ da leistet.

  • Thomas Wagner

    Na bis jetzt hat nur einer hier lobende Worte für den Versicherer übrig!Ich habe bis heute noch kein Geld gesehen und hatte im Januar ein Schreiben bekommen das ich ZEITNAH meine 17,5 Prozent bekomme!Sauhaufen!!!!!!!!!!!

  • Da ich auf meine eMails an die Kaera keinerlei Reaktion erhalte, habe ich es mal per Telefon versucht. Leider ist das nur eine reine Info-Hotline, die nicht mehr machen kann, als den Online-Status abzufragen. Man erhält keine weitere individuelle Auskunft zum eigenen Vorgang.

    Niemand kann dort sagen, wann man das Geld erhält. Man wird lediglich vertröstet, dass man nicht der einzige ist, der noch auf die Rückerstattung wartet.

  • Restzahlung für die Reise geleistet, Tage später von der Pleite Thomas Cook erfahren, nach Bekanntgabe der Insolvenz von Neckermann meine Ansprüche an Zurich eingereicht. Denkste, nichts hat sich getan. Ende April Zurich angerufen um den Status zu erfahren. Mit freundlicher Stimme wurde mir zugesagt dass sofort das Geld zur Auszahlung angewiesen wird. Wieder Denkste, bisher kein Geld eingetroffen. Ist der Topf der Zurich schon leer?

  • Schriftlich wurde mir die Auszahlung Mitte Juni versprochen, nach mehreren Telefonaten hieß es am 17.8., dass das Geld nun tatsächlich angewiesen wurde. Auf meinem Konto ist bis heute nichts eingetroffen. Warum reagieren Verbraucherschützer hier nicht? Was passiert mit dem Geld? Wer arbeitet damit?

  • Nachdem Mitte Oktober ja entschieden wurde, dass die Quote von 17,5% auf 26,38% steigt, hat es „nur“ 2 Monate gedauert, bis ich eine Nachzahlung erhalten habe. Allerdings kann man bei der Kaera wohl nicht richtig rechnen. Der gezahlte Betrag ist weniger als ein drittel dessen was mir nach der neuen Quote noch zusteht. Ist doch wirklich unglaublich …

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