Kommt es zum Preiskampf zwischen den Kfz-Versicherern?

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Es ist Mitte Oktober – und die Kfz-Versicherer rühren bei den Autofahrern wieder kräftig die Werbetrommel für einen Anbieterwechsel. Die Experten der Vergleichsportale Check24 und Verivox wollen bereits erste Signale dafür erkannt haben.

„Große Versicherer hatten eine Rückkehr des Preiskampfes beim Neugeschäft bereits vorhergesagt. Unsere vorläufigen Zahlen für die laufende Wechselsaison bestätigen das“, wird Wolfgang Schütz, Geschäftsführer der Verivox Versicherungsvergleich GmbH, bei der Deutschen Presse-Agentur (dpa) zitiert. „Erfahrungsgemäß erleben wir ab Mitte Oktober einen verschärften Wettbewerb. Der wird dann sicher wieder bis zum Wechselstichtag am 30. November anhalten“, ergänzt Tobias Stuber, Geschäftsführer der Kfz-Versicherung bei Check24.

Ein Indiz sieht der Check24-Manager vor allem darin, dass „die Kosten für Online-Werbung auf Google deutlich“ angezogen seien. „Da könnte es in dieser Saison zu neuen Höchstpreisen kommen“, so Stuber. Ein weiteres Indiz: Verbraucher zahlen aktuell im Schnitt 301 Euro für die Kfz-Haftpflichtversicherung. Dies seien 13 Prozent weniger als im August (346 Euro), heißt es bei Check24 weiter.

Dabei rechnet das Vergleichsportal damit, dass die Preise noch weiter sinken werden: „Wir beobachten jedes Jahr, dass die Preise für die Kfz-Versicherung Richtung November fallen. Versicherer versuchen neben den Leistungen auch durch attraktive Preise wechselwillige Kunden zu gewinnen. Verbraucher sollten mit dem Versicherungswechsel aber trotzdem nicht bis zum Stichtag 30.11. warten, da einzelne Versicherer ihre Beiträge bereits vorher wieder erhöhen“, so Stuber.

Mehr als die Hälfte aller Autobesitzer scheint wechselbereit

Laut einer Umfrage scheint jedenfalls mehr als die Hälfte der Autofahrer durchaus offen für einen Anbieterwechsel zu sein. Einer Umfrage des Marktforschungsinstitutes Splendid Research zufolge planen 18 Prozent der befragten 1.003 Bundesbürger zwischen 18 und 69 Jahren noch in diesem Jahr einen Wechsel. Immerhin 31 Prozent können sich einen solchen zumindest vorstellen.

Besonders hoch scheint dabei die Wechselbereitschaft unter den 30- bis 39-Jährigen zu sein. Allein in dieser Altersgruppe planen 31 Prozent der Befragten, ihren Kfz-Versicherer.  Ein Grund scheint außerdem darin zu liegen, daran, dass diese Altersgruppe glaubt nicht den optimalen Tarif zu haben. Immerhin 43 Prozent der 30-39-Jährigen ist deshalb unzufrieden. 41 Prozent bewerteten den aktuellen Tarif als zu teuer.

Die Allianz – mit 8,6 Mio. Verträgen (Ende 2018) die Nummer zwei im Markt – scheint jedenfalls bereits auf die Tabellenspitze zu schielen. Dabei setzen die Münchener neben ihrer Digitaltochter Allianz Direct auch auf die Kooperation mit dem ADAC, um neue Marktanteile in der Kfz-Versicherung zu erobern.

Der Platzhirsch Huk-Coburg gibt sich indes entspannt. „Im kommenden Jahreswechselgeschäft werden wir wie gewohnt mit sehr günstigen Produkten mit einem hohen Leistungsniveau an. Unsere Richtschnur heißt Kundenzufriedenheit: Gute, günstige Produkte und einen Service, der unsere Kunden rundum zufriedenstellt. Diese Linie verfolgen wir schon seit Jahren und das wollen wir auch weiterhin tun. Darum geht es uns und das definiert unseren Erfolg“, betonte ein Unternehmenssprecher gegenüber VWheute.

Entscheidendes Kriterium sei dabei zwar noch immer der Preis. Dieser „muss allerdings verbunden sein mit entsprechenden Serviceleistungen. Bei beidem sind wir gut aufgestellt“, betonen die Coburger weiter. Dabei sei man „bewusst nur im Privatkundengeschäft tätig, nicht im Firmengeschäft. Unser Ansatz knüpft an das Kernprodukt der HUK an und das ist die Autoversicherung für private Kunden. Dazu passt unser Ökosystem: Das heißt Wartungsangebote für die Autos, Reparaturen oder Finanzierungen. Dahin geht die Reise.“

Autor: VW-Redaktion

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