Blackrock warnt: Versicherern vergeht der Risikoappetit

Csaba Nagy auf Pixabay

Ist Versicherern die Lust nach Rendite in der Kapitalanlage wirklich vergangen? Für die meisten großen Akteure geht es mittlerweile vor allem darum, ihr Portfolio vor einem möglichen Abschwung abzusichern. Die Mehrheit will beim Risiko nicht mehr zulegen – und wird bei der Auswahl der Geldanlage deutlich selektiver.

„Mit Blick auf eine erwartete konjunkturelle Abkühlung machen die Versicherer ihre Portfolios wetterfest“, erklärt Patrick Liedtke, der bei Blackrock das europäische Versicherungsgeschäft leitet, im Handelsblatt. „Über eine breite Streuung der Anlagen wollen sie erreichen, dass man externe Schocks gut abfedern kann.“

Über 360 Spitzenmanager in rund 22 Ländern, die rund 16 Billionen Dollar verwalten, hat Blackrock mithilfe der Economist Intelligence Unit des britischen Wirtschaftsmagazins „Economist“ befragt. Vor allem das schwache Wirtschaftswachstum und die Angst vor zu hohen Bewertungen bringen die Versicherer dazu, ihre Portfolios zu durchforsten.

„Der Risikoappetit hat eindeutig abgenommen, gleichzeitig wird die Diversifizierung der Mittel über die verschiedenen Anlageklassen immer wichtiger“, sagt Liedtke.

Während 2018 laut der Befragung noch rund jeder zweite Versicherer ein höheres Risiko eingehen wollte, sind es 2019 weltweit nur noch 28 Prozent – 15 Prozent wollen das Risiko sogar reduzieren. Insbesondere in Europa ist die Vorsicht ausgeprägt, heißt es im Handelsblatt. Hier wollen nur 22 Prozent der Befragten höhere Risiken eingehen, deutlich weniger als im globalen Durchschnitt.

Autor: VW-Redaktion