„Ich bin kein Klinkenputzer“: Eine Liebeserklärung an die Versicherungsbranche – eine Rezension von Helge Lach

Ich bin kein Klinkenputzer - Eine Liebeserklärung an die Versicherungsbranche

„Du wirst mal Pastor oder Versicherungsvertreter“, erklärte die Mutter einst ihrem Filius Klaus Hermann wegen seines ausgeprägten Mitteilungsbedürfnisses. Die Vorstellung von ihm im liturgischen Gewand im St.-Paulus-Dom ist amüsant, allerdings griff das Schicksal ein und aus ihm wurde einer der besten Versicherungsvermittler hierzulande. Nebenbei ist er auch Comedian und schreibt Bücher wie „Ich bin kein Klinkenputzer – Eine Liebeserklärung an die Versicherungsbranche.“ Ein Ausflug in die Sichtweisen und Erfahrungen des Autors“ lohnt, schreibt Dr. Helge Lach, Stellv. Vorsitzender des Bundesverbandes Deutscher Vermögensberater e.V in seiner Rezension. Das Buch sei „erfrischen formuliert“.

Eine Rezension von Helge Lach zum Buch „Ich bin kein Klinkenputzer – Eine Liebeserklärung an die Versicherungsbranche.“, von Klaus Hermann, das Sie ab sofort im VVW-Verlag erstehen können.

Seit annähernd 30 Jahren übt Klaus Hermann den Beruf des Versicherungsvermittlers aus, und dies mit großem Engagement. Denn immer wieder erwähnt er in seinem Buch seine Vorträge auf unterschiedlichsten Veranstaltungen, zu denen er eingeladen wird, um vor Berufskollegen und Vertretern der Versicherungswirtschaft zu sprechen. Dieses Privileg wird häufig nur den Besten zuteil, und allein schon deshalb lohnt sich ein „Ausflug“ in die Sichtweisen und Erfahrungen des Autors.

Klaus Hermann richtet sich in erster Linie an seine Berufskollegen. Ihm ist daran gelegen, diese in ihrem Beruf zu stärken und ihnen Selbstbewusstsein sowie die Wertigkeit des Berufes zu vermitteln. Das Buch ist aber auch adressiert an die Versicherer und deren Führung, mit kritischen Hinweisen zum Beispiel zur Art und Weise der – teilweise immer noch stark produkt- und aktionsbezogenen – Vertriebssteuerung, aber auch mit der Aufforderung, sich offensiv zu den eigenen Vermittlern zu bekennen, nach innen wie nach außen.

Eine dritte Gruppe potentieller Leser des Buches sind Medien sowie Menschen aus Politik und Verbraucherschutz, die den Berufsstand des Versicherungsvermittlers mitunter negativ sehen und bewerten. Denn Klaus Hermann beschreibt in weiten Teilen seines Buches, was es bedeutet, diesen Beruf auszuüben und wie dieser sich in den letzten Jahren deutlich zum Positiven gewandelt hat. Bleibt zu wünschen, dass das Buch hier einen Beitrag zum Sinneswandel leisten kann.

So gehört das Bild des mit Blockpolicen durch die Straßen ziehenden, schlecht gekleideten „Klinkenputzers“ mit Oberlippenbart, das immer noch verbreitet ist, längst der Vergangenheit an. Stattdessen sind sorgfältige Bedarfsanalysen, verantwortungsvoller Umgang mit dem „Geldbeutel“ des Kunden, Unterstützung im Schadenfall und hohe Servicebereitschaft heute genauso Notwendigkeit wie Selbstverständlichkeit. Das alles in meist hochmodernen Bürobetrieben, in denen vieles schnell und fehlerfrei digital verarbeitet wird. Auf der anderen Seite sind die Anforderungen massiv gestiegen. Seien es erodierende Einnahmequellen, regulatorische Rahmenbedingungen, erhöhte Weiterbildungserfordernisse oder die Demografie, die den Aufbau von Nachwuchs immer anspruchsvoller macht. Bei alledem, auch das betont der Autor, muss sich ein Versicherungsvermittler alles andere als schämen, am Ende auch für seine Arbeitsleistung entlohnt werden zu wollen. So wie es jeder Händler – bis hin zur Wurstverkäuferin beim Metzger oder zum Bäcker an der Ecke – tut.

„Schluss mit Schüchtern“ – ruft Klaus Hermann seinen Berufskollegen zu. Der Beruf des Vermittlers ist wichtig und ehrenwert, und die Menschen brauchen und wollen Rat. Insoweit leistet das – im Übrigen sehr erfrischend formulierte – Buch einen wichtigen Beitrag dazu, den sehr positiven Wandel des Berufsbildes und die Vielschichtigkeit der Inhalte der Tätigkeit zu vermitteln. Es sei jedem empfohlen, der sich ein Bild von der Realität der Versicherungsvermittlung machen will. Oder der sich als Versicherungsvermittler wieder einmal darüber ärgert, gegen Vorurteile anarbeiten zu müssen.