Swiss Life: Immer mehr Menschen werden wegen psychischer Erkrankungen berufsunfähig

Quelle: Martin Müller / PIXELIO (www.pixelio.de)

Psychische Leiden sind über viele Berufsgruppen hinweg seit Jahren auf dem Vormarsch und die Ursache Nummer eins für eine Berufsunfähigkeit (BU). Dabei sind Frauen deutlich stärker davon betroffen als Männer. So ist das Risiko für Frauen mit 44 Prozent deutlich höher, aufgrund psychischer Ursachen ihren Beruf aufgeben zu müssen als für Männer (28 Prozent). 30-jährige Frauen sind dabei mit 47 Prozent besonders stark betroffen.

Demnach sind psychische Erkrankungen wie Burn-out, Depressionen und Angststörungen sind mittlerweile mit 37 Prozent die häufigste Ursache für eine Berufsunfähigkeit, also dem vorzeitigen Ausscheiden aus dem Berufsleben. An zweiter Stelle stehen Erkrankungen des Bewegungsapparats mit 24 Prozent, gefolgt von Unfällen mit knapp 14 Prozent. Es folgen Krebs mit neun Prozent, Herz-/Kreislauferkrankungen mit acht Prozent und mit jeweils vier Prozent als BU-Ursachen Innere bzw. sonstige Krankheiten. Zu diesem Ergebnis kommt eine aktuelle Auswertung des Lebensversicherers Swiss Life Deutschland. 

„Psyche“ ist die BU-Ursache Nummer eins: Starker Anstieg um 40 Prozent in den letzten zehn Jahren. Quelle: Swiss Life Deutschland

Dabei nehme die Zahl psychischer Erkrankungen deutlich zu, heißt es weiter. Lag die Quote für psychische Erkrankungen im Jahr 2009 noch bei 26,5 Prozent, haben aktuell über 37 Prozent aller Leistungsfälle für Berufsunfähigkeitsversicherungen diesen Grund zur Ursache. Zudem sind Frauen mit einem Anteil von 44 Prozent deutlich häufiger wegen einer psychischen Erkrankung berufsunfähig werden als Männer (28 Prozent).

„Allein in den letzten zehn Jahren registrieren wir in diesem Segment eine Zunahme um 40 Prozent.“

Amar Banerjee, Mitglied der Geschäftsleitung und Leiter der Versicherungsproduktion von Swiss Life Deutschland
Die „Psyche“ als BU-Ursache.Quelle: Swiss Life Deutschland

Auffällig ist laut Swiss Life der besonders hohe Anteil unter jungen Frauen. Allein in der Altersgruppe der 30-jährigen ist mit 47 Prozent fast jede zweite Frau von psychischen Erkrankungen betroffen, heißt es in der Analyse weiter. Allerdings tauchen psychische Erkrankungen bei Männern erst in der zweiten Lebenshälfte häufiger auf. Dabei seien vor allem Männer in akademischen Berufen öfters von Depressionen oder Burn-out als Ursache betroffen sind als Männer in körperlich anstrengenden Berufen. Bei Frauen hingegen lässt sich kein Zusammenhang erkennen, hier tritt die BU-Ursache Psyche unabhängig von einer bestimmten Berufsgruppe auf.