Gothaer-Experte Droll warnt vor „stetig steigendem Waldbrandrisiko“

Jan Droll, Produktmanager Waldversicherung bei der Gothaer Allgemeine AG. Bildquelle: Gothaer

Waldbrände sind längst mehr als Fern-Berichte in der Tagesschau. Auch hierzulande brennt es häufiger und heftiger, aktuell beispielsweise im Berliner Grunewald und Nordrhein-Westfalen. Experten der Gothaer rechnen mit einer Zunahme der Gefahr.

Die Waldbrände im Osten Deutschlands haben jüngst zu Ausnahmesituationen geführt, mehrere Hundert Hektar Waldfläche wurden vom Feuer erfasst, Menschen mussten ihre Häuser verlassen.  „Mittelfristig muss man die Situation selbstverständlich beobachten und immer wieder neu bewerten“, sagte Dipl.-Forstwirt Dr. Dirk van der Sant, Line of Business Manager Gothaer, in der VWheute-Geschichte im Juli zum Thema Waldbrand.

Seitdem ist die Gefahr weiter gestiegen. Im nordrhein-westfälischen Plettenberg ist am Montag auf einer Fläche von rund 30.000 Quadratmetern ein Feuer ausgebrochen, im Berliner Grunewald bleibt die Lage angespannt.  Kleiner wird das Risiko nicht werden, weiß Jan Droll, Produktmanager Waldversicherung bei der Gothaer Allgemeine AG: „Für die kommenden Jahrzehnte müssen wir von einem stetig steigenden Waldbrandrisiko für Deutschland ausgehen.“ Es gäbe verschiedene Faktoren, die einen Waldbrand beeinflussen. Zum einen spielen anhaltende Dürren eine wichtige Rolle, aber auch die Kombination aus Bodenbewuchs, Totholzanteilen und Baumarten erhöhen die Gefahr. Pflanzen, wie Kiefern kommen mit Trockenheit zwar gut klar, sind aber auch brandempfindlicher als andere Kulturen.

Problem Mensch

Nicht vergessen werden darf, dass Waldbrände zu 95 Prozent von Menschen verursacht werden. Neben Brandstiftung ist es vor allem Fahrlässigkeit, die zu Bränden führt. Daher ist es besonders wichtig, im Sommer sein Verhalten anzupassen.

Die Schadensumme bei einem Waldbrand kann rasch in die Höhe schnellen. Wenn betroffene Waldbestände im Durchschnitt einen Wert von rund 10.000 bis 15.000 Euro je Hektar haben, sind wir bei den jüngst gemeldeten 850 Hektar in Sachsen und Brandenburg bei einem Schaden von mehr als 10 Millionen Euro. Gegenüber VWheute erklärte van der Sant, dass mögliche Zukunftsszenarien sein könnten, dass die Gothaer Wald „nicht mehr gegen Brand versichert“. Ebenso sind Beitrags- oder Leistungsanpassungen denkbar.

Autor: VW-Redaktion

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