Generali-Verwaltungsratschef Gabriele Galateri di Genola tritt zurück

Gabriele Galateri di Genola will nach elf Jahren auf der nächsten Jahreshauptversammlung des Triester Versicherungskonzerns nicht mehr für das Kontrollgremium kandidieren. Bildquelle: Generali

Die Streitigkeiten im Verwaltungsrat der Generali haben nun erste personelle Konsequenzen: Gabriele Galateri di Genola will nach elf Jahren auf der nächsten Jahreshauptversammlung des Triester Versicherungskonzerns nicht mehr für das Kontrollgremium kandidieren. Was sind die Gründe?

„Ich möchte mein Bedauern über die Spannungen […] in den letzten Monaten zum Ausdruck bringen, die Generali nicht verdient hat. Ich hoffe daher, dass ein Vorstand gewählt wird, der sich aus Fachleuten mit hohen ethischen Standards zusammensetzt, um ein neues Klima der Gelassenheit und der Zusammenarbeit im vollen Interesse des Unternehmens zu ermöglichen“, wird Galateri di Genola bei der Financial Times zitiert. Die Generali habe sich dazu nicht äußern wollen.

„Ich bin sehr zufrieden mit dem Kurs von Generali in den letzten Jahren. Ich bin glücklich über das, was das Unternehmen erreicht hat, aber natürlich bin ich auch traurig, ein Unternehmen zu verlassen, für das ich viele Jahre lang gearbeitet habe“, sagte Galateri di Genola der FT. Galateri war in den 2000er-Jahren bereits Vorsitzender der Mediobanca.

Der Verwaltungsrat von Generali wird am Mittwoch eine Auswahlliste von etwa 17 Kandidaten für den Verwaltungsrat, einschließlich potenzieller Vorsitzender, verabschieden, die dann vor der Abstimmung auf der Hauptversammlung im April finalisiert werden soll.

Bereits im Vorfeld sind Leonardo Del Vecchios Vertreter im Vorstand des Versicherers, Romolo Bardin, und Francesco Gaetano Caltagirone vor Kurzem aus dem Aufsichtsrat zurückgetreten, nachdem sie das Management des Unternehmens kritisiert hatten. Es wird erwartet, dass die Investoren vor der Jahreshauptversammlung eine alternative Liste von Kandidaten für den Verwaltungsrat vorlegen werden.

Anfang Februar 2022 hatte Caltagirone jüngst den Konsultationspakt mit Del Vecchio und der Fondazione CRT gekündigt, mit dem sie vor der Hauptversammlung eigentlich einen gemeinsamen neuen Generali-CEO aufstellen wollten. Insider merken aber an, der Schritt diene nur juristischen Zwecken – am Vorhaben selbst ändere sich nicht viel. 

Autor: VW-Redaktion

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