Wefox-CMO Alexander Huber zu Sponsoring im E-Sport: „Wir möchten unsere Zielgruppe im Blick behalten und authentisch bleiben“

Alexander Huber, CMO von Wefox. Quelle: Wefox

Geisterspiele im Fußball, verschobene oder ganz abgesagte Sportveranstaltungen – Corona hat auch im Sport deutliche Spuren hinterlassen. Doch gilt dies auch für die Sponsoring-Aktivitäten der Versicherer? VWheute sprach darüber mit Wefox-CMO Alexander Huber.

VWheute: Corona hat in allen Bereichen seine Spuren hinterlassen – auch im Sport: Haben Sie angesichts der jüngsten Pandemieerfahrungen im Sponsoring auf die neue Situation reagiert und wenn ja, wie?

Alexander Huber: Wir sehen uns als Unterstützer unserer Fußballclubs und finden, dass es auch zum Sportsgeist gehört, sich in schwierigen Zeiten zur Seite zu stehen. Aus diesem Grund haben wir keine Sponsoringanpassungen an die Coronapandemie unternommen, und das war eine bewusste Entscheidung zu der wir stehen. 

VWheute: Gerade bei Großveranstaltungen hat die Pandemie ihre Spuren hinterlassen – Stichwort: Geisterspiele. Zudem sind viele Sportveranstaltungen der Pandemie zum Opfer gefallen. Welche Folgen hat dies für Wefox und den Versicherungsschutz gehabt?

Alexander Huber: Während der Pandemie zeigte sich wieder einmal mehr, was Gemeinschaft innerhalb des Sports bedeutet. Die Sportclubs untereinander zeigten sich ebenso kulant, wie wir das taten. Es gab keine aufgekommenen Probleme hinsichtlich des Versicherungsschutzes, weder für uns noch für die Sportclubs. 

VWheute: Vor allem der Breitensport hat unter der Pandemie gelitten: Oftmals war kein geregelter Spielbetrieb mehr möglich, viele Vereine sind gar in Existenznot geraten. Welche Folgen hat dies aus Ihrer Sicht für die Versicherer?

Alexander Huber: Es hatte für uns keine Auswirkungen. 

VWheute: Volle Stadien werden wohl auf absehbare Zeit noch kein Thema sein: Was bedeutet dies für die Versicherbarkeit solcher Wettbewerbe und wie wird sich dies langfristig auf das Sponsoring von Wefox auswirken?

Alexander Huber: Wefox ist ein digitaler Versicherer, der Kfz-, Privat- und Haftpflichtversicherungen anbietet. Wefox versichert keine Veranstaltungen. Das Sponsoring ist nicht davon betroffen, ob die Stadien voll sind oder nicht. 

VWheute: E-Sports genießen seit Corona einen deutlichen Zulauf: Hat Wefox bereits Pläne für ein entsprechendes Engagement?

Alexander Huber: Für Wefox sind E-Sports sehr interessant. Wir möchten es aber vermeiden, dieses Feld zu generisch zu bespielen, sondern uns liegt viel daran, unsere Zielgruppe im Blick zu behalten und authentisch zu bleiben. Wenn es so weit ist, nehmen wir dieses Feld ebenso gezielt in Angriff wie auch bei unseren anderen Beteiligungen. 

VWheute: Stichwort Union Berlin: Wefox ist seit Kurzem auch Sponsor von Union Berlin sowie Young Boys Bern in der Schweiz – warum gerade diese Klubs? Was verspricht sich Wefox von diesem Engagement und welche Auswirkungen hat Corona bislang darauf gehabt?

Alexander Huber: Seit 2019 sind wir Sponsor von Union Berlin, während wir die Young Boys seit diesem Jahr sponsern. Wir suchen uns bewusst Clubs aus, die unserer Philosophie entsprechen und die auf dem Weg sind,  etwas Großes zu erreichen. Mit den Young Boys haben wir eine angesehene Schweizer Mannschaft gewählt und hatten da ebenfalls ein glückliches Händchen, wenn man bedenkt, dass man kürzlich in der Champions League Manchester United mit Cristiano Ronaldo besiegen konnte. Unterm Strich hilft uns Sponsoring dabei unsere Brand Awareness sukzessive zu erhöhen und mit Fußball hat man – gerade im Bereich Sport – die größte Schnittmenge zu unserer Zielgruppe.

VWheute: Abschließende Frage: Welche Frage spielt Sportsponsoring – und insbesondere der Fußball – für die Versicherer? Und warum sind gerade Insurtechs dabei noch „unterrepräsentiert“?

Alexander Huber: Unser Geschäftsmodell und Vertrieb beruhen auf dem persönlichen Kontakt mit dem Kunden. Deshalb setzen wir als Digitalunternehmen auf traditionelle  und reichweitenstarke Sport-Sponsoringfelder wie den Fußball. Dadurch etablieren wir uns in der breiten Masse.

Stellt man sie nun typischen Performance-Marketing-Kampagnen gegenüber, wird schnell deutlich, dass einschlägige Digitalkampagnen auf Social Media usw. zwar kurzfristig Traffic generieren, langfristig jedoch wenig bringen, wenn man nicht analog Markenbekanntheit aufbaut. Dies sorgt dafür, dass z.B. Performancekampagnen besser performen. Wir wollen schon jetzt eine Marke der Zukunft sein. Langfristigkeit hat das für uns dabei als Versicherer eine immense Bedeutung. 

Wir sind stolz, als junges Unternehmen in der Summe so groß wie alle deutschen InsurTechs zusammen zu sein. Die Etablierung der Marke Wefox hat für uns neben dem Ausbau unserer Technologie eine hohe Priorität.

Die Fragen stellte VWheute-Redakteur Tobias Daniel.

Mehr zum Thema Sportsponsoring lesen Sie auch in der kommenden Dezember-Ausgabe der Versicherungswirtschaft.

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