Schweizer Ökonom fordert Zusatzversicherung für Ungeimpfte

Der PKV-Verband zieht eine Zwischenbilanz der Corona-Pandemie. Quelle: Bild von Pete Linforth auf Pixabay

Der Schweizer Wirtschaftswissenschaftler Marius Brülhart schlägt vor, dass ungeimpfte Corona-Patienten ihre Krankenhausrechnungen künftig selbst zahlen oder sich entsprechend versichern sollen. „Es ist nun einmal eine Tatsache, dass Ungeimpfte ein viel größeres Risiko haben, im Spital zu landen – und diese Behandlungen sind sehr teuer“, betonte er gegenüber dem Schweizer Radio und Fernsehen (SRF).

So schätzt der Ökonom die durchschnittlichen Kosten eines Krankenhausaufenthalts mit einer Covid-19-Infektion in der Schweiz auf bis zu 30.000 Franken (etwa 28.500 Euro). „Nichtimpfen ist mittlerweile ein freier und bewusster Entscheid“, ergänzt Brülhart und verwies dabei auf die Unfallversicherung. Auch dort gebe es das Prinzip, dass Menschen, die Risikosportarten nachgingen, stärker an Kosten beteiligt würden oder das zusätzliche Risiko versicherten.

Allerdings stößt dessen Vorschlag in der Politik auf Kritik: „Wir müssen die Leute überzeugen, damit sie sich impfen lassen, und nicht über ein Zusatzgeschäft weitere Versicherungen alimentieren“, betonte die SP-Nationalrätin Barbara Gysi. Auf Twitter betonte Brülhart aber auch: „Ich habe nie gesagt, Ungeimpfte ’sollen Corona-Kosten selbst tragen‘. Solidarität bleibt wichtig und richtig. Es geht bloß um eine Kostenbeteiligung, falls Impfen mittelfristig notwendig bleiben sollte“.

Im südostasiatischen Stadtstaat Singapur müssen ab 8. Dezember 2021 Menschen, die eine Corona-Impfung aus freien Stücken ablehnen, bei einer Infektion im Fall nötiger Krankenhauspflege selbst für die Kosten aufkommen.

Autor: VW-Redaktion

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