Allianz-Manager Klaus-Peter Röhler über das Risiko Pandemie: „Der Staat könnte die Einzahlungen bezuschussen“

Klaus-Peter Röhler. Quelle: Allianz

Die Allianz sorgt sich vor weiteren Pandemien in der Zukunft. Nun hat der Versicherer die europäischen Regierungen dazu aufgefordert, einen Plan auszuarbeiten, um Verluste von Unternehmen bei künftigen Virus-Krisen zumindest teilweise abzudecken.

„Die Umsetzung muss dann aber auf nationaler Ebene passieren, weil die Rahmenbedingungen in jedem Land anders sind. So gibt es beispielsweise mancherorts ein Kurzarbeitergeld, anderswo aber nicht“, konstatiert Allianz-Vorstand Klaus-Peter Röhler in einem Bloomberg-Interview.

Dabei betonte der Versicherungsmanager auch die Dringlichkeit des Anliegens. So dürfe die Politik nicht aus den Augen verlieren, „dass es auch ein Morgen gibt und die nächste Pandemie jederzeit auftreten kann“. Daher schlägt der Versicherer eine europaweite Kooperation von Staaten und Versicherern vor. Eine erhebliche staatliche Beteiligung sei nötig, damit die Beiträge für Firmen bezahlbar blieben.

Zudem plädiere der Versicherer für verpflichtende Einzahlungen der Unternehmen in das System, weil man dadurch einen Flickenteppich vermeidet. Bereits seit Monaten plädiert Konzernchef Oliver Bäte für einen staatlich-privaten Pandemieschutz: „Für solche Situationen gibt es in vielen Ländern eine Kooperation zwischen öffentlicher Hand und Privatwirtschaft, weil die Versicherungsbranche solche Systemausfälle nicht beherrschen kann“.

Zudem habe die Branche „nicht genug Eigenkapital, um die Verluste, die entstehen, tragen zu können. Wenn statt sieben bis acht Prozent der Autos 90 Prozent im Jahr einen Unfall hätten, dann wären die Versicherungsprämien in der Autoversicherung unbezahlbar. Wir versichern Zufälle in einem begrenzten Rahmen.“

Autor: VW-Redaktion

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