Asmussen: „Direkte Relevanz für uns als Versicherer hat die Frage nach einer Finanztransaktionssteuer oder einer Digitalsteuer“

Jörg Asmussen. Quelle: GDV

Vor wenigen Tagen haben sich die 27 Staats- und Regierungschefs der Europäischen Union (EU) auf ein milliardenschweres Finanzpaket zur Corona-Krise verabschiedet. Die Reaktionen darauf fallen jedoch unterschiedlich aus. GDV-Geschäftsführer Jörg Asmussen sieht darin einen „echten Durchbruch und einen Erfolg von Kanzlerin Merkel und Präsident Macron“.

„Dass die EU-Kommission überwacht, dass die Finanzhilfen zielgerichtet eingesetzt werden, ist ebenfalls wichtig. Das ist ein Punkt, bei dem ich den sogenannten „Sparsamen Vier“ Recht gebe. Als alter Finanzer finde ich es völlig normal: Wenn dir jemand Geld gibt, darf er auch fragen: Hast du das auch wirklich gut und verabredungsgemäß in die Zukunft investiert. Das ist nie beliebt, aber so funktioniert Haushalts- und Finanzkontrolle. Das ist auch innerhalb eines Staates so“, konstatiert der Ökonom im Interview mit dem Cicero.

Auch für die Versicherer seien die Gipfel-Ergebnisse bei der Frage „nach einer Finanztransaktionssteuer oder einer Digitalsteuer von direkter Relevanz“. „Auf der Kapitalanlageseite ist neu: Die EU wird nun mit ihren erstmaligen großen Anleihebegebungen ein wichtiger Spieler  am Kapitalmarkt. Das ist eine strategisch wichtige Frage für große Kapitalanleger wie Versicherungen. Die EU-Bonds werden schon im nächsten Jahr ungefähr das Volumen erreichen wie der spanische Anleihemarkt“, erläutert Asmussen.

So werde die EU „ein dauerhafter Spieler auf dem Kapitalmarkt werden mit der Möglichkeit, für den EU-Haushalt in einer Rezession am Kapitalmarkt Schulden zu machen und damit antizyklisch gegenzusteuern“.

Autor: VW-Redaktion

Ein Kommentar

  • Das ist ordnungspolitisch hoch problematisch und ich halte es für sehr kurz gedacht, das aus deutscher Sicht als Erfolg zu verkaufen…

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