Deuringer: „Der FC Bayern und die Allianz sind sehr starke Marken“

Christian Deuringer, Head of Global Brand Management bei der Allianz SE. Quelle: Allianz

In der Fußball-Bundesliga ist der Spielbetrieb bis mindestens Ende April zwangsweise unterbrochen: Der deutsche Rekordmeister FC Bayern München arbeitet dennoch intensiv an seiner strategischen Neuausrichtung und hat den Vertrag mit Trainer Hansi Flick vorzeitig bis 2023 verlängert. Welche Rolle die Partnerschaft mit der Allianz spielt, erklärt Christian Deuringer, Head of Global Brand Management bei der Allianz SE, im Exklusiv-Interview mit VWheute.

VWheute: Welche mittel- bis langfristigen Ziele stehen für die Allianz im Rahmen der Partnerschaft derzeit auf der Agenda?

Christian Deuringer: Mit dem FC Bayern verbindet uns nicht nur eine wunderbare Historie, sondern wir blicken auch gemeinsam der Zukunft entgegen. Der FC Bayern und die Allianz sind sehr starke Marken. International wollen wir noch weiter an Bekanntheit, Zugkraft und Bedeutung gewinnen. Insbesondere in China und USA haben wir gemeinsam viel vor.

VWheute: Sie sprachen davon, die Allianz nutze die Partnerschaft, „um Sympathie für unser Geschäft und unsere Produkte zu steigern und interessante Netzwerke zu aktivieren“. Wie genau sieht dies aus und welche Maßnahmen nutzen Sie dafür?

Christian Deuringer: Leider wachen nur wenige Menschen an einem normalen Samstag auf und sagen sich: „Was für ein großartiger Tag, um über Versicherung und Altersvorsorge nachzudenken!“ Partnerschaften wie die mit dem FC Bayern geben uns die Möglichkeit, die Interaktionen mit Fans und Stadionbesuchern zu erhöhen und sympathisch emotional aufzuladen. Nur um einige Zahlen zu nennen: Über die Stadien, die den Allianz-Namen tragen, erreichen wir jährlich physisch über zehn Millionen Menschen, digital sind es über 100 Millionen pro Monat. Das Partnernetzwerk des FC Bayern bietet darüber hinaus sehr interessante Kontakte in die Creme de la Creme der Marken- und Geschäftswelt.

VWheute: Stichwort Versicherungsschutz für die Spieler: Sie bieten unter anderem eine PKV für die Profis und deren „spezielle Bedarfe“ an. Können Sie dies etwas spezifizieren?

Christian Deuringer: Profisportler haben im weiten Bereich des täglichen Lebens ganz ähnliche Anforderungen an ihre Versicherung wie unsere 92 Millionen Kunden weltweit. Jedoch sind Sportler sicher einem anderen Risiko ausgesetzt, was Verletzungen anbelangt. Die Allianz Private Krankenversicherung hat daher spezielle Angebote für Sportler auf den Markt gebracht, zum Beispiel beim Krankentagegeld oder einer speziellen privaten Krankenversicherung.

VWheute: Neben dem Lokalrivalen TSV 1860 München ist der FCB natürlich auch tief verwurzelt mit der Stadt München. Was bedeuten die sportlichen Erfolge des Vereins für das Ansehen der Landeshauptstadt und den Freistaat Bayern sowie die Allianz übertragen?

Christian Deuringer: Der FC Bayern ist dank seiner nationalen und internationalen Erfolge das wohl bekannteste sportliche Aushängeschild der Stadt München und des Freistaates Bayern. International verzeichnet der Verein über 650 Millionen Sympathisanten, von denen rund 85 Prozent außerhalb Europas ansässig sind. Auf unsere seit dem Jahr 2000 bestehende Partnerschaft und die sportliche Entwicklung des Vereins sind wir stolz, hier kooperieren zwei in München sitzende Unternehmen mit internationalen Erfolgen und höchstem Leistungsanspruch.  

VWheute: Der FC Bayern wirbt mit dem Slogan „Mia san mia“. Inwieweit steht dieses Motto aus Ihrer Sicht für das bayerische Lebensgefühl und die bayerische Identität und inwieweit lässt sich dieses Motto auch auf die Unternehmensphilosophie der Allianz?

Christian Deuringer: „Mia san mia“ ist ein Ausdruck von Stolz und Selbstbewusstsein und ist tief verwurzelt im Selbstverständnis des FC Bayern München. Eine Lebensphilosophie, die auch die Fans und Mitglieder des Vereins verinnerlichen, sie als große Gemeinschaft verbindet und sich dadurch von der Konkurrenz klar differenziert. Auch, wenn die Allianz einen tendenziell zurückhaltenden Auftritt pflegt, sind wir nicht minder stolz auf das Erreichte und unsere Werte. In die Zukunft gerichtet haben auch wir einen klaren Führungsanspruch. Der erste Platz unter den Versicherern im Interbrand Best Global Brands 2019 Ranking ist ein gutes Beispiel dafür.

VWheute: Neben den bayerischen Wurzeln setzt der FC Bayern auch auf eine internationale Strategie, um in Amerika und Asien eine größere Markenbekanntheit zu erzielen. Inwieweit kann hier die Allianz davon profitieren – insbesondere mit Blick auf den Wachstumsmarkt China?

Christian Deuringer: Die internationale Strahlkraft des Vereins ist ein wesentlicher Bestandteil für den Erfolg unserer Partnerschaft und bietet eine ideale Win-Win-Situation. Der Verein verfügt weltweit und insbesondere in China über eine riesige Fangemeinschaft, unsere 92 Millionen Kunden hingegen finden Sie in über 70 Ländern. Zusammen profitieren wir von dem starken Netzwerk und gemeinsamen Aktivierungen wie zum Beispiel unserem jährlichen Allianz Jugendfußballturnier in über 30 Ländern inklusive China, bei dem sich seit über zwölf Jahren bereits über 500.000 Jugendliche beworben haben.

VWheute: Nicht nur sportlich gehört der FCB zu den „Granden“ des internationalen Fußballs. Dank des wirtschaftlichen Erfolges gehört der FC Bayern zu den vier wertvollsten Vereinen der Welt. Welche Auswirkungen hat dies Ihrer Ansicht nach für die Wirtschaftskraft der Stadt München und der Region Oberbayern und was kann sich die Allianz noch davon abschauen?

Christian Deuringer: Uns vereint ein klares Bekenntnis zu unserer Heimatstadt und der Anspruch, weltweit führende Marken und Unternehmen zu führen. Am besten steht dafür unser gemeinsames Signature Object, die Allianz Arena. Beheimatet in München, bekannt in der ganzen Welt, führend in Architektur und auch noch 15 Jahre nach der Eröffnung permanent ausverkauft.

VWheute: Kurzes Fazit am Ende: Im November hat Uli Hoeneß sein Amt als Präsident des FC Bayern niedergelegt. Zum Nachfolger wurde der frühere adidas-Vorstandsvorsitzende Herbert Hainer gewählt. Wie bewerten Sie Hoeneß‘ Bilanz für den FCB, was zeichnet seinen Nachfolger für dieses Amt aus und wo würden Sie den Verein in den kommenden fünf Jahren sehen? Und welche Auswirkungen wird dies auf die künftige Zusammenarbeit der Allianz haben?

Christian Deuringer: Der Einsatz und die Errungenschaften von Uli Hoeneß für den FC Bayern sind nicht hoch genug zu bewerten. Herbert Hainer tritt sicherlich in große Fußstapfen. Wir sind allerdings überzeugt, dass er diese Herausforderung dank seiner jahrelangen Erfahrung bei Adidas und beim FC Bayern mit Bravour meistern und den FC Bayern auf dem erfolgreichen Kurs halten wird, den er unter Uli Hoeneß eingeschlagen hat. Neben dem weiteren sportlichen Erfolg freuen wir uns auf eine weiterhin erfolgreiche Partnerschaft mit vielen spannenden Projekten, in denen wir sicher von der einzigartigen Karriere von Herbert Hainer als Top Manager profitieren werden.

Die Fragen stellte VWheute-Redakteur Tobias Daniel.

Mehr zur Partnerschaft zwischen der Allianz und dem FC Bayern München lesen Sie in der aktuellen Ausgabe der Versicherungswirtschaft.

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