Markus Drews: „Wir spüren ein anziehendes Interesse seitens der Kunden an Anlagen in Einmalbeiträgen“

Markus Drews, Quelle: Canada Life

Die Deutschlandtochter von Canada Life hat vergangene Woche ihre Bilanzzahlen für 2019 vorgelegt. Dabei hat der Versicherer vor allem im Neugeschäft deutlich zugelegt. Wachstumstreiber waren dabei – mal wieder – die Anlagen mit Einmalbeiträgen. VWheute hat bei Markus Drews, Hauptbevollmächtigter der Canada Life Deutschland, über die Gründe für diese Entwicklung gesprochen.

VWheute: Woher kommt die Diskrepanz zwischen Einmal (27 Prozent)- und laufenden Beiträgen (sechs Prozent), wie erklären sie sich das?

Markus Drews: Wir spüren ein anziehendes Interesse seitens der Kunden an Anlagen in Einmalbeiträgen. Gesucht waren bei uns besonders Anlagen in Schicht 1, also Basisrenten, sowie Schicht 3, also der Privaten Vorsorge. Unsere Einmalbeitragslösungen bieten im Niedrigzinsumfeld eine sehr attraktive Kombination von Investment und Absicherung. Im Trend liegen auch die „laufenden Einmalbeiträge“, größere Einmalzahlungen die sich jährlich regelmäßig wiederholen. Hier können Kunden beispielsweise Boni- oder andere Sonderzahlungen für ihre Altersvorsorge investieren.

VWheute: Ist das beschriebene Ungleichgewicht ein Problem und wie gewährleisten sie, dass die Einmalbeiträgsverträge genau wie die gegen laufenden Beitrag behandelt werden?

Markus Drews: Trotz der schönen Steigerung an Einmalbeiträgen: ihr Anteil an unserer zentralen Messgröße im Neugeschäft, der APE, beträgt lediglich knapp 17 Prozent. Der langjährige Anteil seit 2010 beträgt durchschnittlich gut 16 Prozent – also war 2019 kein wirklicher Ausreißer. Ein mögliches Ungleichgewicht haben wir bei Canada Life aufgrund unserer Anlageform nicht. Wir bieten keine Kapitalisierungsprodukte an, die in einen Deckungsstock investieren. Unsere Produkte sind fondsgebunden, speziell ausgerichtet auf die Altersvorsorge – mit oder ohne Garantie.

VWheute: Der GDV-Präsident Wolfgang Weiler glaubt, dass viele Kunden aus Angst vor Minuszinsen in die LV investieren, teilen Sie diesen Gedanken?

Markus Drews: Ja, wir teilen diese Einschätzung. Neben einer vielfach attraktiveren Verzinsung aufgrund der kollektiven Kapitalanlage bieten Versicherungsprodukte auch noch eine wertvolle Absicherungskomponente. Und wenn sich in dieser Zinsflaute aus Anlegersicht immer mehr Menschen Gedanken über ihre Altersvorsorge machen, dann bieten wir zudem mit der lebenslangen Garantie der Rentenversicherung einen zusätzlichen einzigartigen Nutzen.

VWheute: Insbesondere der Bereich Privat und Biometrie legte zu (23 Prozent bei Beiträgen), erklären Sie bitte, was sie darunter bündeln und wie sie sich das Wachstum erklären?

Markus Drews: Gemeint ist hier die dritte Schicht inklusive unserer Biometrieprodukte. Unser Flaggschiff, der Generation private mit unserem UWP-Fonds, verfügt über einen erstklassigen Track-Record: der Tarif vereint mit einer Wertentwicklung von 5,7 Prozent seit Auflegung in 2004 eine nachweislich attraktive Rendite mit dem hohen Maß an Sicherheit, dass sich Kunden in Deutschland wünschen.

Im Bereich der Biometrie bieten wir neben der puren Risiko-Lebensversicherung eine runde Palette der wichtigsten Arbeitskraftabsicherungsvarianten an. Alle Produkte – BU, Grundfähigkeitsversicherung und die Schwere Krankheiten Vorsorge – verfügen über Top-Bedingungen und erstklassige Ratings. Wachstumstreiber sind immer wieder innovative Ideen für den deutschen Markt, wie z.B. der garantierte Beitrag in der BU.

VWheute: Das sechste Jahr in Folge Wachstum, wird 2020 das siebte werden?

Markus Drews: Wir befinden uns in einem stabilen Wachstumskanal – seit 2014. Wichtiger als der Erfolg eines Jahres, ist uns diese Stabilität. Wir streben auch für die nächsten Jahre an, weiter stabil zu wachsen. Deutschland ist für uns ein überaus attraktiver Markt, dem wir mit unserer Produktphilosophie noch viel geben können. Wir sind gut ins Jahr 2020 gestartet und arbeiten hart dafür ein siebtes Jahr mit Wachstum anzuschließen.

VWheute: Welchen Trend sehen sie im Bereich Lebensversicherung & Biometrie?

Markus Drews: Aus der Kundenperspektive erwarten wir eine sich verstärkende Nachfrage: der Niedrigzins sowie die sich verschärfenden Diskussionen um die Renten kommen zunehmend bei den Menschen an. Eine wichtige Rolle spielt neben der privaten Vorsorge hier die bAV – gerade in kleineren und mittelständischen Firmen, die verstärkt Fachkräfte binden müssen. Arbeitskraftabsicherung bleibt weiter hoch im Kurs.

Die Fragen stellte VWheute-Redakteur Maximilian Volz.

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