sum.cumo-CEO Freter: „Unser Fokus ist der DACH-Markt“

Die Bayerische hat sich vor wenigen Tagen von sum.cumo getrennt. Der Versicherungskonzern verkaufte das Hamburger Insurtech für einen zweistelligen Millionenbetrag an den israelischen Softwareanbieter Sapiens International Corporation. VWheute hat exklusiv mit sum.cumo-Gründer Björn Freter über die Beweggründe und die Folgen des Deals gesprochen.

VWheute: Was verändert sich für sum.como durch den Deal? Was wird wie beeinflusst?

Björn Freter: sum.cumo wird unter der bestehenden Marke fortgeführt und bietet unverändert sein Produkt- und Serviceangebot für Versicherungen und Lotterien an. Das Management bleibt ebenfalls bestehen und hat sich auf einen langfristigen Ausbau des bisher erfolgreichen Wachstumskurses eingestellt. Sapiens bietet sum.cumo den Zugang zu Know-How und Services und Produkten, die sum.cumo ihren Kunden bisher nicht zur Verfügung stellen konnte.

VWheute: Die Pressemeldung klingt sehr positiv, sehen sie auch Probleme?

Genauso wie Sapiens glauben wir an das enorme Potential des DACH-Marktes. Beide Unternehmen haben eine erfolgreiche Entwicklung in den letzten Jahren hinter sich und die Management Teams sind sich von Beginn an auf Augenhöhe und mit viel Sympathie begegnet – daher der positive Eindruck und Ausblick. Jede Veränderung bringt natürlich auch neue Aufgaben und Herausforderungen mit sich, wir gehen jedoch davon aus, dass sowohl sum.cumo als auch Sapiens sehr vertrauensvoll und partnerschaftlich handeln werden. 

VWheute: Können Sie etwas dazu sagen, wie viel Geld die Bayerischen Versicherungsgruppe in sum.como investierte?

Björn Freter: sum.cumo wirtschaftet seit der Gründung im Jahr 2010 positiv. Der enorme organische Wachstumskurs der letzten Jahre hat zwischenzeitlich dazu geführt, dass die Bayerische liquide Mittel zur Unterstützung des Working Capitals zur Verfügung stellen konnte. Mittlerweile ist sum.cumo jedoch auch dieser Phase bereits entwachsen und steht unabhängig auf stabilem finanziellen Boden.

VWheute: Bleibt der bisherige Versicherungsfokus von sum.como bestehen oder wird das Geschäft auf weitere Bereiche ausgebaut?

Björn Freter: sum.cumo geniert den größten Teil des Umsatzes durch die enge Zusammenarbeit mit Versicherungsgesellschaften und erfährt hier auch aufgrund der Größe und Bedarfssituation des Marktes immer mehr Zuspruch und Interessensbekundungen neuer Kunden und Partner. Wir planen also mit einem weiteren Wachstum in diesem Segment. Weitere Umsätze werden im staatlichen Lotteriemarkt generiert, der seinerseits ebenfalls noch viel Potenzial durch sich verändernde Rahmenbedingungen aufweist. Wir sind also bereits gut aufgestellt und wollen weiterhin Spezialisten für bestimmte Branchen bleiben. 

VWheute: Werden Sie jetzt internationaler agieren?

Björn Freter: Unser Fokus ist der DACH-Markt, in dem noch viel Potenzial für alle Marktteilnehmer, die konsequent digital denken und handeln steckt. Gleichzeitig ist unser neuer Gesellschafter Sapiens global aktiv und wir können uns sicherlich vorstellen, diesen auch in anderen Bereichen der Erde mit unseren Lösungen und Services zu unterstützen, wenn dies für alle Projektteilnehmer Sinn machen sollte.

VWheute: Was erwarten Sie für 2020?

Björn Freter: Wir freuen uns darüber, dass wir mit unseren aktuellen Kunden und Partnern weiter wachsen dürfen. Die Digitalisierung unserer Branchen steht immer noch ganz am Anfang und die Entwicklungen der Kundenerwartungen und der Technologien bleiben niemals stehen. Wir freuen uns daher auf viele neue inhaltliche Herausforderungen und werden mit Sicherheit den einen oder anderen neuen Kunden in unseren Reihen begrüßen dürfen. Spannend wird natürlich auch der Austausch mit Sapiens und das gemeinsame Entdecken und Anwenden der Synergien.

Die Fragen stellte VWheute-Redakteur Maximilian Volz.

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