SUV-Crash in Berlin und E-Scooter Unfälle – GDV gegen Verbote
Deutschland kämpft mit seiner Mobilität. Die Zahl der E-Scooter-Unfälle ist bedenklich und am Wochenende fuhr in Berlin ein SUV in eine Menschengruppe. Stimmen fordern bereits Verbote der Fahrzeuge, der GDV mahnt zur Besonnenheit.
Selten wühlt ein Unfall ganz Deutschland emotional so auf wie der SUV-Crash in Berlin. In der Invalidenstraße im Stadtteil Mitte fuhr ein schwarzer Porsche-SUV in eine Fußgängergruppe, anscheinend ungebremst. Vier Menschen starben, mehrere wurden verletzt. Gegen den Fahrer des Macan wird wegen fahrlässiger Tötung ermittelt.
Die Politiker haben das Thema aufgegriffen und es mangelt nicht an Vorschlägen. Von einer City-Maut über Parkverbote bis zur Obergrenze von SUV in Innenstädten ist alles dabei. „Wir brauchen eine Obergrenze für große SUV in den Innenstädten“, erklärte der stellvertretende Vorsitzende der Grünen-Bundestagsfraktion, Oliver Krischer.
Siegfried Brockmann, Unfallforscher des Gesamtverbandes der Deutschen Versicherungswirtschaft (GDV), widerspricht der Idee: „Man kann nicht sagen, ein SUV ist gefährlicher als ein Polo oder Smart. Entscheidend ist die Geschwindigkeit.“ Das sehen die Deutschen offenbar ähnlich, laut Handelsblatt macht der Fahrzeugtyp „mittlerweile ein Drittel der Verkäufe aus“. E- Autos sind für Deutsche laut dem Vergleichsportal Check 24 keine Option, nur sieben Prozent planen den Kauf eines Elektroautos, satte 52 Prozent wollen einen Benziner. Das spielt es auch keine Rolle, dass Elektroautos bei der Versicherung bis zu 25 Prozent günstiger sind als vergleichbarer Benziner.
E-Scooter verbieten
Auch bei einem anderen Verbotsvorschlag widerspricht Brockmann. Der Chef der Kassenärztlichen Bundesvereinigung), Andreas Gassen, möchte ein Verbot von E-Scootern erreichen. „E-Tretroller sollten komplett verboten werden. Nur das würde helfen, Verletzungen zu vermeiden“, erklärte er gegenüber der Neuen Osnabrücker Zeitung. Aus medizinischer Sicht seien die Gefährte „einfach zu gefährlich, also weg damit.“
Brockmann sieht das anders. „Ein Verbot der E-Tretroller so kurz nach der Einführung zu fordern, ist Quatsch“, erklärte der Unfallforscher gegenüber der Zeitung. Dass es zu Unfällen kommen würde, sei „von vornherein klar gewesen“. Er greift zu einer Analogie, um seinen Standpunkt zu bekräftigen: „Wir stellen auch schwere Unfälle unter Beteiligung von Radfahrern fest – aber es würde niemand auf die Idee kommen, sie im Straßenverkehr zu verbieten.“
Autor: VW-Redaktion