Pleite von Thomas Cook trifft auch die Hannover Rück

Quelle: Hannover Rück

Die Hannover Rück kann trotz Großschäden bislang weitgehend zufrieden auf das Geschäftsjahr 2019 blicken. So steht nach neun Monaten ein dickes Gewinnplus von 38,3 Prozent auf eine 1.003,2 Mio. Euro (VJ: 725,3 Mio.) in den Büchern. Auch bei den Beitragseinnahmen legte der Rückversicherer um 16,0 Prozent auf 17,4 Mrd. Euro (VJ: 15,0 Mrd.). Dennoch leiden auch die Hannoveraner unter einer hohen Schadenbelastung.

So betrug die Großschadenbelastung Unternehmensangaben zufolge im dritten Quartal 405,3 Mio. Euro und überstieg deutlich das Quartalsbudget von 295 Mio. Euro. Zu den größten Schäden des dritten Quartals zählten Hurrikan „Dorian“ mit einer Netto-Schadenbelastung von 186,6 Mio. Euro und Taifun „Faxai“ in Japan mit 75,9 Mio. Euro.

Auch die Insolvenz des britischen Reiseveranstalters Thomas Cook schlug mit 112,4 Mio. Euro zu Buche. In Deutschland steht die Zurich für diese Schäden ein, allerdings nur bis zu 110 Mio. Euro. Das dürfte bei weitem nicht ausreichen, bisher wurden Zurich nach eigenen Angaben bereits Schäden von 250 Mio. Euro gemeldet.  In anderen EU-Staaten gelten teils andere Regelungen. „Teilweise sind die Absicherungen in anderen Ländern deutlich höher“, sagte Finanzvorstand Roland Vogel. Für den Rückversicherer sei das ein hoher Schaden. Dass so etwas passiere, gehöre aber zum Geschäft.

Insgesamt verzeichnete die Hannover Rück in den ersten neun Monaten des Jahres 2019 eine Netto-Großschadenbelastung in den ersten neun Monaten mit 545,9 Mio. Euro (VJ: 364,6 Mio.). Allerdings lag diese noch unter dem geplanten Budget von diesem Zeitraum von 665 Mio. Euro. Die kombinierte Schaden-Kostenquote verschlechterte sich auf 98,6 Prozent (VJ: 96,8 Prozent).

Dennoch peilt die Hannover für das laufende Geschäftsjahr einen Nettogewinn von 1,25 Mrd. Euro an. Damit hat der Rückversicherer seine bisherige Gewinnprognose von rund 1,1 Mrd. Euro deutlich nach oben geschraubt. Für 2020 rechnet Konzernchef Jeans-Jacques Henchoz mit einem leichten Gewinnrückgang auf 1,2 Mrd. Euro.

„Im kommenden Jahr rechnen wir mit einem vergleichbar stabilen Ergebnisbeitrag der Schaden-Rückversicherung sowie einem anhaltend guten Beitrag der Personen-Rückversicherung. Bei den Kapitalanlageerträgen ist wegen des Wegfalls des Einmaleffektes dagegen mit einem leichten Rückgang zu rechnen“, so Henchoz.

Zudem gibt sich Finanzchef Vogel optimistisch, dass der Konzern für 2019 eine Gesamtdividende „mindestens“ auf Vorjahreshöhe ausschütten kann. Im Jahr 2018 hatten die Aktionäre je Anteilsschein einschließlich Sonderdividende 5,25 Euro erhalten.

Autor: VW-Redaktion

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