Swiss Re stößt Anteile an kanadischem Versicherer Definity ab

Bildquelle: Swiss Re

Der Rückversicherer Swiss Re hat seine Beteiligung in Höhe von rund zehn Prozent am kanadischen Versicherungsunternehmen Definity vollständig veräußert. Der Verkauf, der im Rahmen eines sogenannten Blocktrades erfolgte, bringt dem Züricher Konzern einen Erlös von rund 403 Millionen Schweizer Franken.

Wie Swiss Re am Dienstag mitteilte, wurden insgesamt etwa 11,6 Millionen Aktien zu einem Stückpreis von 56,20 kanadischen Dollar an institutionelle Investoren abgegeben. Damit hält der Rückversicherer keine Anteile mehr an dem kanadischen Unternehmen. Zum Vergleich: Am Vorabend hatte die Definity-Aktie an der Börse in Toronto bei 61,26 kanadischen Dollar geschlossen.

Der Verkauf, der im Rahmen eines sogenannten Blocktrades erfolgte, bringt dem Rückversicherer aus Zürich einen Erlös von rund 403 Millionen Schweizer Franken bzw. 448 Mio. Euro. Übernommen wurde das Paket von CIBC Capital Markets und National Bank Financial.

Konzernchef Andreas Berger begründete den Schritt mit einer regelmäßigen Überprüfung und aktiven Steuerung des Anlageportfolios der Swiss-Re-Gruppe. Gleichzeitig äußerte er sich positiv über die Entwicklung von Definity seit dessen Börsengang im November 2021. Man sei beeindruckt vom bisherigen Fortschritt des Unternehmens. Die Geschäftsbeziehungen zu Definity sollen laut Swiss Re auch künftig fortgeführt werden. In welcher Form wird nicht genannt.

Definity fungiert als Holding mehrerer kanadischer Schadenversicherer, darunter Economical Insurance, Sonnet, Family Insurance und Petline. Die Gruppe bietet Policen für Privat- und Geschäftskunden an – etwa für Immobilien, Fahrzeuge, landwirtschaftliche Betriebe und Haustiere.

Swiss Re meldete jüngst ein solides Ergebnis für das Jahr 2024. Der Gewinn lag bei 3,2 Mrd. US-Dollar, die Eigenkapitalrendite bei 15 Prozent. Im Vorjahr hat der Gewinn 3,1 Mrd. Dollar betragen, die Eigenkapitalrendite lag bei 16,2 Prozent. Im vierten Quartal 2024 erwirtschaftete der Rückversicherer 1,1 Mrd. US-Dollar.

Was den Konzern schmerzen dürfte: Bei der wichtigen Einheit P&C Re brach der Gewinn um 20 Prozent auf 1,2 Mrd. Dollar ein. 2023 lag das Ergebnis noch bei 1,5 Mrd. Dollar. Während die Underwriting-Ergebnisse solide ausfielen, belastete eine erhebliche Aufstockung der Rückstellungen für Schäden aus früheren Jahren im US-Haftpflichtgeschäft das Ergebnis.

Zuletzt trieb Swiss Re den Rückzug aus ihrer digitalen Versicherungsplattform Iptiq voran. Mit der im vierten Quartal 2024 angekündigten Übernahme des europäischen P&C-Geschäfts durch Allianz Direct sowie der Überführung der Geschäftsbereiche Americas und APAC in den Run-off verlaufe die strategische Neuausrichtung planmäßig, hieß es im Zuge der Präsentation der Jahreszahlen.

Iptiq verzeichnete im Jahr 2024 einen Verlust von 325 Millionen Dollar. Darin enthalten sind einmalige Abschreibungen in Höhe von 188 Millionen Dollar (vor Steuern) auf Goodwill und immaterielle Vermögenswerte im Zuge des Rückzugs sowie eine Belastung im Zusammenhang mit dem Verkauf des europäischen P&C-Geschäfts.

Autor: VW-Redaktion