Cyberdirekt ist erstmals profitabel

Hanno Pingsmann (r.) und Ole Sieverding, beide Geschäftsführer bei Cyberdirekt.
Aufgrund der Pleiten von Cogitanda und Element will der 2018 gegründete Spezialmakler Cyberdirekt Transparenz zeigen und legt seine Bücher offen. Da trifft es sich gut, dass man nach sechs Jahren erstmals die Gewinnzone überschritten hat. Das Prämienvolumen steigt zweistellig und verteilt sich inzwischen auf 4.000 Verträge.
Die Cybersparte boomt, laut Experten dürfte hierzulande Ende 2024 ein Prämienvolumen in Höhe von einer Mrd. Euro vorherrschen, weltweit über 15 Mrd. Dollar. Jährliche Wachstumsraten von 50 Prozent beobachtet auch CyberDirekt-Geschäftsführer Hanno Pingsmann. „Es treten regelmäßig neue Anbieter ein, gerade ausländische Versicherer und Assekuradeure. Es treten auch regelmäßig wieder welche aus“, sagte er auf der MCC-Fachkonferenz „IT-Optionen für Versicherungen“ vor sechs Monaten.
In der Tat hat zuletzt Cyber-Assekuradeur Cogitanda den Markt verlassen, deren Anteil am deutschen Cybermarkt betrug zwischen fünf und zehn Prozent. Das kann die Branche verkraften. Viele Versicherungsmakler haben inzwischen auf andere Anbieter umgedeckt. Cyberdirekt hat die Vorgänge verfolgt und offenbar auch am Jahresende gut überstanden. Denn das auf Versicherungspolicen spezialisierte Start-up veröffentlichte erstmals umfassende Geschäftszahlen. Der Jahresumsatz betrug 2024 circa 3,5 Millionen Euro und wurde durch Provisions- einnahmen, Software-Lizenzgebühren sowie Cybersecurity-Beratungsleistungen erzielt. Das Prämienvolumen ist im Vergleich zum Vorjahr um 40 Prozent auf mehr als 12 Millionen Euro gewachsen und verteilt sich auf über 4.000 Verträge. Die Belegschaft wuchs im vergangenem Jahr von 17 auf 20 Personen.
1.900 Makler sind aktuell an Cyberdirekt angebunden. Sie können für ihre Firmenkunden mit einem Umsatz von bis zu 100 Millionen Euro einen Direktabschluss über die Cyberdirekt-Plattform durchführen. Das Start-up scannt den Markt und hat für einen Vergleich ein Rating-Verfahren entwickelt, welches auf 125 Kriterien in fünf Kategorien basiert. Kürzlich wurde der Vergleich zusätzlich um eine Analyse der Risikofragen aller Anbieter erweitert. Aktuell umfasst der Vergleich insgesamt 17 Anbieter mit über 100 Tarifen. „Wir haben im vergangenen Jahr jeden Cyberversicherungstarif auf der Plattform aktualisiert bzw. überarbeitet”, sagt Hanno Pingsmann.
Autor: VW-Redaktion