DVAG beteiligt sich an Alstin Capital
Die Deutsche Vermögensberatung steigt bei Carsten Maschmeyers Firma Alstin Capital ein. Bemerkenswert ist der Schritt vor dem Hintergrund der langjährigen Rivalität zwischen DVAG und AWD.
Nach jahrelangen Konflikten scheinen sich AWD-Gründer Carsten Maschmeyer und sein früherer Rivale DVAG langsam zu versöhnen. Wie das Wirtschaftsmagazin Capital berichtet, hat der von Reinfried Pohl gegründete Finanzvertrieb eine Beteiligung an Maschmeyers Investmentgesellschaft Alstin Capital erworben.
DVAG und AWD lieferten sich jahrelang Auseinandersetzungen über Wettbewerbsstreitigkeiten oder Vorwürfe der Rufschädigung. Ein Branchenkenner behauptete einmal, jahrelang dafür bezahlt worden sein, den Finanzvertrieb Maschmeyers in den Dreck zu ziehen. Die DVAG wehrte sich gegen die Vorwürfe. Maschmeyer gründete den AWD im Jahr 1988 und war mit der Firma in elf europäischen Ländern vertreten. 2007 verkaufte er seine Beteiligung an Swiss Life.
Wie es zu der neuen Zusammenarbeit kam oder wie groß der Umfang des Deals ist, bleibt unklar. Weder Alstin noch die DVAG haben Stellung zu den Recherchen des Wirtschaftsmagazins genommen.
Alstin Capital ist Risikokapitalfonds mit Sitz in München, der hauptsächlich in Technologieunternehmen investiert. Zuletzt gab das Unternehmen bekannt, 175 Millionen Euro für neue Investitionen in Start-ups eingesammelt zu haben. Der Fonds „Alstin III“ soll stark überzeichnet gewesen sein. Das Kapital soll vorrangig in europäische B2B-Software-Start-ups in der Frühphase investiert werden.
Die Versicherungsbranche hat Maschmeyer nie aus den Augen verloren und sie ihn offenbar auch nicht. Im September wurde der Manager mit einem Job als Verwaltungsratschef beim angeschlagenen Start-up Wefox in Verbindung gebracht. Maschmeyer lehnte ab. „Dass die Offerte an mich überhaupt presseöffentlich wurde, scheint mir ein Ausdruck dieser schwierigen Gesamtlage zu sein“, sagte er später in einem Zeitungsinterview. Der Hauptgrund für die Absage sei jedoch die fehlende Zeit des Managers gewesen. Wefox stehe offensichtlich vor „gewaltigen Herausforderungen“ und benötige einen „Fulltime Chairman“.
Autor: VW-Redaktion