Spekulationen um Maschmeyer und Wefox

Investor Carsten Maschmeyer Foto: RTL / Bernd-Michael Maurer
Anfang Juli bekräftigte Wefox, dass CEO Mark Hartigan mindestens bis zum Jahresende Chef bleibt und im Verwaltungsrat wiedergewählt worden sei. Ein klares Bekenntnis zum umstrittenen britischen Manager gab es aber nie. Nun soll das Start-up beim prominenten Investor und „Höhle der Löwen“-Juror Carsten Maschmeyer angefragt haben, ob er nicht als Verwaltungsratschef übernehmen wolle. Ein Dementi kam von offizieller Seite bislang nicht.
Der 65-jährige Manager sei angefragt worden und könnte über die Generalversammlung Ende September gewählt werden, berichtet das Handelsblatt. Hartigan seinerseits könnte schon am 2. August vom Verwaltungsrat als Firmenchef abgewählt werden und auch als Verwaltungsratschef abtreten.
Auf der außerordentlichen Generalversammlung des Unternehmens am 28. Juni wurden einige Richtungsentscheidungen getroffen. So wurden etwa die bisherigen Verwaltungsratsmitglieder, die sich zur Wiederwahl stellten, „mit großer Mehrheit“ bestätigt, schrieb das Unternehmen. Neu in den Verwaltungsrat rückten Nikolaus Frei und Richard Watts. Mark Hartigan, der erneut in den Verwaltungsrat gewählt wurde, seit März CEO ist und dabei viel in der Kritik stand, soll seine exekutive Funktion bis mindestens Ende des Jahres weiterführen.
Vorausgegangen waren interne Auseinandersetzungen über die Zukunft der Firma. Investoren wie Chrysalis und Target zielten etwa darauf ab, das Unternehmen wieder in die Gewinnzone zu führen, was ihrer Ansicht nach im nächsten Jahr möglich sein soll. Mubadala, der Staatsfonds von Abu Dhabi, soll lange den Verkauf eines Großteils von Wefox an Ardonagh bevorzugt haben. Als Verkaufspreis stand eine Summe in Höhe von 550 Millionen Euro im Raum. Diesen Plan soll Hartigan forciert haben. Am Ende ging der Vorschlag durch, Wefox nicht aufzugeben und laufende Umstrukturierungsmaßnahmen fortzuführen.
Wenn Maschmeyer ein Engagement, wie das Manager Magazin berichtet, beim angeschlagenen Unternehmen tatsächlich ablehnt, wäre es für die Berliner ein Schlag. Der AWD-Gründer und heutige Investor gilt in der Tech- und Versicherungsszene als gut vernetzt. Die Maschmeyer Group hat Büros in München, Berlin, Hannover und San Francisco. Das Unternehmen ist nach eigenen Angaben in 150 Start-ups investiert.
Aus Branchenkreisen ist allerdings von mehreren Stellen zu hören, dass die Meldung überrascht und dass die Konstellation auf den ersten Blick nicht optimal zusammenpasse. Maschmeyer ist für ein Statement nicht zu erreichen. Er befinde sich im Urlaub, erklärt die Maschmeyer Group.
Autor: VW-Redaktion