MRH Trowe holt sich mit Hansekontor das fehlende Puzzle im Finance-Segment

Ralph Rockel arbeitet seit seinem Einstieg bei Mesterheide senior 1995 in der Versicherungs- und Dienstleistungsbranche. Seit 2023 ist er Vorstandssprecher der MRH Trowe AG Holding. (Bildquelle: MRH Trowe/Holger Peters Fotografie)

„Kompetent, aber noch nicht bundesweit gut aufgestellt sind wir im Bereich Finance“, sagte kürzlich Ralph Rockel im VWheute-Interview. Der Chef von MRH Trowe zeigte sich aber zuversichtlich, dass bald ein Deal zustande kommt. Nun meldet man mit dem Hamburger Makler Hansekontor Vollzug. Einer der Verkäufer ist Martens & Prahl.

MRH Trowe sieht sich als Maklerunternehmen, das erfolgreiche Firmen miteinander verbindet. „Die Integration der Unternehmen ist bei uns positiv besetzt. Wir haben 35 Unternehmen in der Gruppe, aber wir zählen nicht einzelne Einheiten, sondern wir denken in Geschäftsfeldern“, sagte Ralph Rockel im VWheute-Interview. Man sei im Bereich Komposit, betriebliche Vorsorge und Benefits gut aufgestellt. Nachholbedarf hätte man im Bereich Finance, also Kreditversicherung, Bürgschaften/Avale etc.

Genau in diesem Segment haben die Frankfurter nun zugeschlagen und erwerben alle Anteile des Hamburger Spezialmaklers Hansekontor. Dieser wurde 1998 gegründet, weist 25 Mitarbeiter an fünf Standorten auf und berät bei der finanziellen Absicherung von Unternehmen, insbesondere der Kreditversicherung, dem Factoring, bei Bürgschaften und Vertrauensschadenabsicherung. Die bisherigen Eigentümer und Geschäftsführer Ralf Dirschauer, Ralf-Patric Paps und Thomas Stephan sowie Martens & Prahl veräußern ihre Anteile an MRH Trowe. Die drei Geschäftsführer werden weiterhin im Unternehmen aktiv sein.

Auch die Kooperation mit Martens & Prahl soll laut der Pressemitteilung „grundsätzlich fortgeführt“ werden. Für die Kunden ändere sich nichts. Gleichzeitig sagt Martens & Prahl, dass die Bereiche Kreditversicherung, Factoring und Unternehmensfinanzierung zukünftig durch neue Kooperationen gestärkt werden sollen.

MRH Trowe wollte nach Zukäufen im Bereich Credit & Finance auch das Assekuradeursgeschäft ins Auge fassen. Womöglich bleibt es jedoch nicht bei diesem einen Deal im Kreditversicherungs-Segment. Hierzu erklärte Rockel kürzlich: „Wenn man nur Kreditversicherungen betrachtet, sind das – wenn ich mich recht erinnere – gut zwei Milliarden-Euro-Prämie von 80 Mrd. Euro im gesamten Kompositmarkt. Deshalb ist dieser Markt eigentlich mit noch vermeintlich kleineren Unternehmen bestückt. Es ist eine starke Nische, in der es nicht große Player gibt. Ich würde sagen, um gut in dem Geschäftsbereich aufgestellt zu sein, sind eher zwei oder drei Akquisitionen erforderlich als eine.

Autor: VW-Redaktion

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