Großschäden und Kapitalmarkt setzen der Concordia zu

Konzernsitz der Concordia in Hannover. Quelle: Concordia

Dem niedersächsischen Versicherer Concordia haben im Geschäftsjahr 2022 vor allem die Belastungen durch Elementar- und Großschäden sowie die Turbulenzen an den Kapitalmärkten zu schaffen gemacht. Maßgebliche Treiber waren dabei vor allem die gestiegene Mobilität sowie Lieferengpässe und Preissteigerungen.

Unter Berücksichtigung des Abwicklungsergebnisses sank die Schaden-Kostenquote (Combined Ratio netto) im letzten Jahr dennoch deutlich auf 92,7 Prozent (2021: 95,4 Prozent). Bei den Beitragseinnahmen legte die Concordia nach eigenen Angaben um 4,9 Prozent (2021: 3,0 Prozent) auf 652,5 Mio. Euro (2021: 621,9 Mio. Euro) zu. Als Wachstumstreiber waren vor allem die Sachsparten (plus 9,3 Prozent), Feuer (plus 10,3 Prozent) und Rechtsschutz (plus 3,4 Prozent) zu verzeichnen, aber auch die Kraftfahrtversicherung zeigte mit einem Zuwachs von 3,0 Prozent steigende Tendenzen.

„Mit dieser Entwicklung sind wir sehr zufrieden, auch wenn die Rahmenbedingungen alles andere als einfach waren.“

Stefan Hanekopf, Vorstandsvorsitzender der Concordia Versicherungen

In der Lebensparte (Concordia oeco Lebensversicherungs-AG) sanken die Beitragseinnahmen gegenüber dem Vorjahr leicht um 0,6 Prozent auf 170,3 Mio. Euro (2021: 171,4 Mio. Euro). Der Anteil des Geschäfts mit Einmalbeiträgen ging leicht auf 13,1 Prozent zurück, die laufenden Beiträge steigerten ihren Anteil auf 86,9 Prozent. Der Jahresüberschuss beläuft sich auf 3,9 Mio. Euro. Die aufsichtsrechtliche Solvenzquote beträgt 401 Prozent.

Bei der Concordia Krankenversicherungs-AG stiegen die gebuchten Bruttobeiträge um 9,3 Prozent auf 92,4 Mio. Euro (2021: 84,5 Mio. Euro). Von den Beiträgen entfielen 50,5 Mio. Euro auf die Vollversicherung. Einen wichtigen Anteil an der positiven Entwicklung hat das nach wie vor gute Neugeschäft. Die Anzahl der Vollversicherten stieg um 8,5 Prozent auf 18.666. Die Anzahl der Zusatzversicherten erhöhte sich um 4,9 Prozent auf 114.307. Der Jahresüberschuss beträgt 1,0 Mio. Euro. Die aufsichtsrechtliche Solvenzquote liegt bei 536 Prozent.

„In Folge der stark rückläufigen Entwicklung an den Renten- und Aktienmärkten – wesentlich beeinflusst durch die Auswirkungen der COVID19-Pandemie und den Krieg in der Ukraine – entwickelte sich das Ergebnis der Kapitalanlagen deutlich schlechter als geplant. Der Bestand erhöhte sich leicht von 1.414,6 Mio. Euro auf 1.419,7 Mio. Euro.“

Henning Mettler, Finanzvorstand der Concordia Versicherungen

Für das Geschäftsjahr 2022 ergab sich ein deutlich erhöhter versicherungstechnischer Gewinn von 43,2 Mio. Euro – nach 10,7 Mio. Euro im Vorjahr. Nach Abzug der Steuern von 19,1 Mio. Euro weist die Concordia einen Jahresüberschuss von 1,5 Mio. Euro (2021: 15,0 Mio. Euro) aus, der satzungsgemäß den Gewinnrücklagen zugeführt wird. Das Eigenkapital stieg auf 386,5 Mio. Euro. Für das laufende Geschäftsjahr 2023 rechnet der Versicherungskonzern mit einem Beitragswachstum von rund 4,6 Prozent. „Für alle Sparten der Schaden- und Unfallversicherung sowie für die Personenversicherer steht ein ertragreiches Beitragswachstum im Vordergrund“, kommentiert Vorstandschef Stefan Hanekopf.

Autor: VW-Redaktion

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