Sompo International steigt in deutschen Luftversicherungsmarkt ein

Die Lösung der Luftfahrtprobleme benötigt viel Denkarbeit. Bildquelle: Lars Nissen/Pixabay.

Der Versicherer Sompo International nimmt den deutschen Luftversicherungsmarkt ins Visier. Dafür geht das Versicherungsunternehmen eine Vertriebspartnerschaft mit Peter H. Braasch ein, einem deutschen Makler für Luftfahrtrisiken.

„Diese Vereinbarung unterstreicht unsere Wachstumsambitionen im europäischen Spezialversicherungsmarkt wie auch die kontinuierliche Stärkung unserer Position als weltweit führender Luftfahrtversicherer. […] Darüber hinaus greifen beide Unternehmen auf jahrzehntelange Kenntnis und Erfahrung im Markt zurück und teilen eine kundenorientierte Philosophie, welche langfristige, produktive Beziehungen in den Vordergrund stellt“, kommentiert Ralph Brand, President Continental Europe Insurance bei Sompo International.

„Die Partnerschaft mit Sompo International verschafft uns nicht nur Zugang zu einem globalen Risikoträger mit einer soliden Kapitalbasis, Expertise in der Schadenbearbeitung und einer vertrauenswürdigen Reputation im Markt, sondern ermöglicht uns auch, unseren Kunden einen flexibleren Service anzubieten“, ergänzt Andreas Braasch, Inhaber des Versicherungsmaklers Peter H. Braasch.

Die Kooperation findet allerdings nicht gerade zu einem besonders günstigen Zeitpunkt statt. So sieht sich derzeit ein von AIG angeführtes Versicherungskonsortium mit einer milliardenschweren Schadenersatzklage konfrontiert. Der Hintergrund: Im Zuge des Ukrainekrieges hat Russland bis heute viele Maschinen in ihrem Einzugsgebiet behalten. Etliche Flugzeug-Leaser wollen den Schaden von ihren Versicherern ersetzt bekommen, was diese mit Hinweis auf die Bedingungen ablehnen.

Zudem habe die Pandemie „die Luftfahrt schwer getroffen. Die Branche hat an vielen Stellen das Vorkrisenniveau noch nicht wieder erreicht. Die veränderte geopolitische Lage hat sich insbesondere bei der Versicherung von Kriegs- und Terrorismusrisiken sowie für Spezialdeckungen für Leasinggeber ausgewirkt (Prämien, Deckung, Kapazität). Dabei sind viele geltend gemachten Ansprüche hinsichtlich der in Russland verbliebenen westlicher Luftfahrzeuge noch vor Gericht zu klären“, betonte jüngst der Industrieversicherer AGCS gegenüber VWheute.

Ein weiteres Problem: „Wenngleich die finanziellen Ergebnisse der Luftfahrtindustrie für 2022 darauf hindeuten, dass die Pandemie hinter uns liegt, so spüren wir auch heute noch deren Spätfolgen. Die gesamte Infrastruktur, inklusive Flughäfen, Luftraumsicherung und Bodendienstleistern, hat sich nicht in der gleichen Geschwindigkeit erholt wie die Nachfrage nach Flugtickets wieder gestiegen ist. Dies ist in erster Linie ein unternehmerisches Thema für die Luftverkehrsbranche, hieraus können sich jedoch auch Folgen für die Versicherer ergeben, z.B. wenn durch Unaufmerksamkeiten bei der Flugzeugabfertigung die Anzahl der Beschädigungen an den Luftfahrzeugen steigt“, betont auch Florian Pawelzick, Senior Director Aviation Insurance, Albatros Versicherungsdienste GmbH, gegenüber VWheute.

Autor: VW-Redaktion

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