Zurich stärkt Prävention
Angesichts der steigenden Risiken geht die Zurich Deutschland davon aus, dass die Unternehmen künftig keinen passenden Versicherungsschutz mehr finden werden. Daher wolle man verstärkt auf Präventionsangebote setzen. „Die Risiken rund um Naturgefahren, Cyberangriffe und Lieferketten-Vernetzungen werden für die Versicherungsindustrie immer größer und unberechenbarer“, konstatiert Industrievorständin Petra Riga-Müller.
„Deshalb weiten wir unsere Beratungsleistungen schon vor dem Schadenereignis deutlich aus“, betont die Versicherungsmanagerin gegenüber dem Handelsblatt. Zudem seien die „Versicherer künftig nicht mehr in der Lage, alle Risiken umfassend abzusichern“, erläutert Paulos Asbe, Leiter der Zurich Resilience Solutions in Deutschland. So würden sich die Unternehmen „immer häufiger fragen, ob sie sich die Versicherungsprämie leisten oder ob sie die Risiken selbst tragen können.“ Zudem sei er überzeugt, dass ein Großteil der Schäden von Unternehmen vermeidbar wäre: „Dieses Denken kommt auch immer mehr bei unseren Kunden an.“
Noch problematischer finde es Asbe, dass bei den Unternehmen laut Bericht neue Risiken für Betriebsunterbrechungen hinzukommen, seien es die angesprochenen Cyberangriffe, Naturkatastrophen, Pandemien oder Kriegsfolgen. Manche dieser Risiken seien potenziell nicht versicherbar – nämlich dann, wenn sie „für Versicherer unkalkulierbar“ werden.
Auch bei der unternehmenseigenen IT hat der Versicherer vor einigen Monaten deutliche Veränderungen vorgenommen. Demnach sollen strategische Projekte künftig vorrangig intern umgesetzt werden. Die Altsysteme hingegen sollen Unternehmensangaben zufolge von externen Anbietern betreut werden.
Zu 70 Prozent der IT-Wertschöpfung beschäftigt sich die Zurich-IT mit strategischen Applikationen, während der Betrieb von Altsystemen, sogenannten Legacy-Systemen, zu 80 Prozent an Partner ausgelagert wird, heißt es in einer Unternehmensmitteilung. Mitarbeitende, die sich bisher mit Legacy-Systemen beschäftigt haben, werden derzeit intensiv für die neuen Themen geschult, so der Versicherer weiter.
Autor: VW-Redaktion