Insurtechs Antevis und Baobab wollen den deutschen Markt aufmischen

Start-up mit großen Zielen: Baobab will Schäden verhindern und sich auf die Bedürfnisse der Kunden einstellen. Quelle: StockPhotos auf Pixabay

Der deutsche Insurtech-Markt dürfte bald um zwei weitere Player reicher sein: So gab das auf Heilwesen spezialisierte Start-up Antevis seinen Markteintritt in Deutschland bekannt. Zudem erhält Baobab rund 3,5 Mio. Euro, um den Mittelstand vor Cyberangriffen schützen zu wollen.

Nach der Eröffnung von zwei Standorten in Spanien und Italien im vergangenen Jahr will Antevis nach eigener Aussage nun auch in Deutschland die Digitalisierung und medizinische Bewertung von Fällen im Bereich der medizinischen Haftpflicht anbieten. Die Leistungen sollen sich an alle Einrichtungen richten, die im Rahmen der medizinischen Haftpflicht an der Bearbeitung von Personenschadenfällen beteiligt sind – unabhängig davon, ob es sich um Versicherungsakteure wie Makler, Verwalter, Versicherer sowie Rückversicherer oder um Akteure im Heilwesen (teilweise oder vollständig selbstversicherte und/oder selbstverwaltete Einrichtungen, insbesondere Krankenhäuser) handelt.

„Unser Ziel ist es, das Fallmanagement selbst für die in der Regel sehr umfangreichen Heilwesenfälle weitestgehend zu automatisieren. Daher sind unsere Leistungen alle digital aufgesetzt: von der Datenbeschaffung und -extraktion über die medizinische Bewertung bis zur medizinischen Rechnungsprüfung bei Haftpflichtfällen im Bereich Heilwesen“, kommentiert Bastian Beckers, CEO von Antevis.

Neues Kapital für Baobab

Gleichzeitig hat das Insurtech Baobab insgesamt 3,5 Mio. Euro an neuem Risikokapital eingesammelt, um Unternehmen vor den Gefahren durch Cyberangriffe zu schützen. Baobab hat es sich zum Ziel gesetzt, die Cyber-Sicherheitslösung für den Mittelstand zu werden. Dabei bewertet Baobab das Cyber-Risiko, sichert das Unternehmen gegen Angriffe ab und versichert es gegen Verluste.

Abgesehen von Venture-Capital-Fonds Project A, La Famiglia und den Zeitgold-Gründern mit Discovery Ventures beteiligen sich beispielsweise die Clark-Gründer Christopher Oster und Marco Adelt, Comtravo-CEO Michael Riegel und Fondsmanager Jan Beckers als Angels an Baobab.

Das Start-up versichert nach eigener Aussage zum einen diese Unternehmen gegen Schäden, die durch Cyberangriffe verursacht werden, wie zum Beispiel Einbußen durch Betriebsunterbrechung oder etwaige Ansprüche Dritter. Zum anderen reduziert Baobab diese Risiken, in dem es ein Angriffsflächen-Management zur Verfügung stellt, das kontinuierlich Schwachstellen prüft, um Unternehmen vor weiteren Hackerangriffen zu schützen.

Das Jungunternehmen wurde 2020 von Vincenz Klemm (ehemals Mitgründer der Versicherungsplattform Gabi, die letztes Jahr für 320 Mio. US-Dollar verkauft wurde) und Anton Foth (früher bei BCG Digital Ventures und Coya AG) gegründet. Baobab will im Frühjahr 2022 in Deutschland starten, weitere europäische Märkte folgen. 

„Wir wollen ganzheitlich das Risiko von Cyberattacken für kleine und mittelständische Unternehmen in Europa mindern. Versicherbare Verluste, die durch Cyberkriminalität entstanden sind, haben sich in den letzten zwei Jahren verdoppelt. Die deutsche Wirtschaft allein verliert jedes Jahr 220 Milliarden Euro als Folge von Cyberangriffen. Die größte Herausforderung für KMUs ist, Cyberrisiken nicht genau einschätzen zu können. Baobab versichert Unternehmen deshalb nicht nur gegen diese Risiken, sondern bietet gleichzeitig Schutz- und Monitoringmaßnahmen, um Angriffen vorzubeugen“, kommentiert Klemm.

Autor: VW-Redaktion

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht.

20 + sechs =