Walthes: „Altersvorsorge und Lebenprodukte müssen nicht komplex sein, die gibt es auch einfach“

Frank Walthes, Vorstandsvorsitzender Konzern Versicherungskammer(Quelle: Versicherungskammer)

Die Meinung eines der erfahrensten und dienstältesten Vorstandschefs an der Spitze eines Top-Versicherers war auf der Talk-Runde VersicherungswirtschaftClub sehr gefragt. Dr. Frank Walthes, CEO des Konzerns Versicherungskammer, glaubt an Ökosysteme, an ein hybrides Modell beim Verkauf von Policen und an grüne Produkte. Allerdings merke er, dass kein Kunde für Nachhaltigkeit Einbußen bei der Rendite akzeptiert.

Zur Talk-Runde des VersicherungswirtschaftClub waren die CEO der großen Versicherer Deutschlands geladen, u.a. Zurich-Deutschlandchef Carsten Schildknecht, Ergo-Deutschlandchef Theodoros Kokkalas und Dr. Frank Walthes, CEO des Konzerns Versicherungskammer. Letzterer gestand, dass bereits heute Online-Abschlüsse im Bereich Risikoleben, Sterbegeld, BU und Lebensversicherungen funktionieren. „Wo wir aber immer Zeit brauchen, ist, wenn Gesundheitsfragen auf den Tisch kommen und dann geht’s ins Detail. Deswegen glauben wir als öffentlich-rechtlicher Versicherer an ein hybrides Modell. Man muss Informationen online bereitstellen, man muss viele Antragsstrecken digital haben, aber gleichzeitig auch beraten können, wenn es um Gesundheitsdaten geht“, so Walthes.

Frank Walthes zugeschaltet in der Talk-Runde VersicherungswirtschaftClub.

In der digitalen Welt ist der Aufbau von Ökosystemen möglich. Was Amazon geschafft hat, wollen auch die Versicherer erreichen. Auch für die Versicherungskammer ist das Thema relevant. „Ein Ökosystem, welches bei uns gut funktioniert, ist z.B. Smart Home und Smart Cities, da sind wir als Kommunalversicherer in Bayern sehr gut vertreten. Das andere Ökosystem, das wir als Affinity Group bezeichnen, sind Kooperationen mit den AOKs. Hierbei arbeiten private und gesetzliche Krankenversicherer zusammen für Ergänzungsbausteine in der privaten Krankenversicherung. Wir glauben somit an das Ökosystem und an das Modell der Affinity-Groups“, betont Walthes.

Auch das Thema Nachhaltigkeit spiele eine große Rolle. Greenwashing komme in seinem Hause nicht vor, erklärt Walthes. Allerdings könne man als Versicherer beim Thema Nachhaltigkeit gar nicht so vorpreschen, weil der Kunde bremse. Anhand der Customer Journey sehe man, dass die Kunden für grüne Produkte keine Einbußen bei der Rendite akzeptieren. „Wir müssen anerkennen, dass Nachhaltigkeit einen Preis hat.“

Lesen Sie den vollständigen Bericht in der kommenden Dezember-Ausgabe der Versicherungswirtschaft.

Autor: David Gorr

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