Finanzwende fordert Campus-Verbot für MLP-Vermittler

Quelle: Bild von David Mark auf Pixabay

Die Kooperation der Goethe-Universität Frankfurt am Main mit dem Wieslocher Finanzdienstleister MLP scheint der Finanzwende augenscheinlich ein ziemlicher Dorn im Auge zu sein: So fordert die Bürgerbewegung zum Beginn des Sommersemesters ein Campusverbot für MLP-Vermittler zu erteilen.

So unterhielten beide Seiten eine langjährige Kooperation, die es MLP ermöglicht, über den Career Service der Universität Kurse für Studierende zu halten. Im neuen Semester bewerbe der Career Service der Universität Frankfurt nach aktuellem Stand acht MLP-Lehrveranstaltungen. In den Seminaren geht es um Themen wie Bewerbungen, Gehaltsverhandlungen oder Excel. Die Seminare werden von MLP abgehalten und sollen letztlich der Kontaktanbahnung für den Vertrieb von Finanzprodukten wie Versicherungen dienen, so die Finanzwende.

„Die Kurse dienen MLP zur Kontaktanbahnung und am Ende zum Verkauf von Finanzprodukten an eine junge, lukrative Zielgruppe. Dass die Universität einem Finanzkonzern beim Vertrieb behilflich ist, geht immer wieder zulasten von Studierenden, die sich im Vertrauen auf die Hochschule auf MLP einlassen“, kritisiert Lena Blanken, Leiterin Kampagnen bei Finanzwende.

Neu ist der Streit hingegen nicht: Bereits Anfang November 2020 sorgte die Kooperation zwischen der Uni Frankfurt und MLP für Kritik: Demnach sei die Partnerschaft zwischen der Universität und dem Finanzunternehmen laut Finanzwende so eng, dass es sich bei den angebotenen MLP-Seminaren um neutrale „Lehrveranstaltungen“ handeln würden. Tatsächlich würden sie dazu dienen Verkaufsgespräche anzubahnen. In diesen würden den Studierenden dann Verträge aufgedrängt, die „unrentabel, ungeeignet und viel zu teuer“ seien.

Für MLP sind die Vorwürfe „weder substanzhaltig noch neu. Vielmehr versucht Finanzwende hier wiederholt mit dem Mittel der Skandalisierung die anscheinend dringend benötigte Aufmerksamkeit für sich und die eigene Mitgliedergewinnung zu erreichen. Es gibt keinen wesentlichen Ansatzpunkt, den Finanzwende nicht bereits mit den Veröffentlichungen zu Jahresbeginn genannt hatte. Erstaunlich ist, dass nach längerer Zeit des Schweigens dieser kalte Kaffee nun wieder aufgewärmt wird.“

Vielmehr decke der Finanzdienstleister „mit den Workshops einen außeruniversitären Wissensbedarf der Studierenden. Dabei wird von Anfang an deutlich, dass es ein Angebot von MLP ist und welche legitimen geschäftlichen Ziele MLP verfolgt. Wie viele andere Unternehmen tritt MLP an der Universität Frankfurt auch als rekrutierendes Unternehmen auf.“

Autor: VW-Redaktion

Ein Kommentar

  • Das Verhalten von der Universität und MLP hat mit dem Verhalten von ehrbaren Kaufleuten nichts zu tun. Ein Struckturvertrieb agiert gegen Entgeld in vom Steuergeld bezahltem Öffentlich Rechtlich Umfeld.
    Karl Weber
    Versicherungsmakler

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