Allianz-Investment in Belarus sorgt für Kritik

Quelle: Bild von jorono auf Pixabay

Seit Wochen steht Belarus wegen der Proteste gegen den amtierenden Präsidenten Alexander Lukaschenko im Mittelpunkt des medialen Interesses. Nun gerät die Allianz wegen eines Investments in belarussische Staatsanleihen in der Kritik.

Wie die Süddeutsche Zeitung (SZ) berichtet, soll die Allianz neben mehreren anderen Unternehmen in zwei Eurobond-Emissionen von insgesamt 1,25 Mrd. US-Dollar investiert haben. Das Geld soll schließlich im Juni 2020 in den Staatshaushalt des osteuropäischen Landes geflossen sein. Damit zog der Versicherer wohl den Unmut der belarussischen Opposition auf sich.

Mit ihrem Engagement ignoriere die Allianz „Menschenrechtsverletzungen in Belarus, die sehr wahrscheinlich durch dieses Investment finanziert werden“, wird Dimitrij Shulkin von der „Botschaft des Volkes von Belarus“ zitiert. Die Oppositionsgruppe agiert laut Bericht in Deutschland als Vertretung der belarussischen Oppositionsführerin Swetlana Tichanowskaja, die sich derzeit in Litauen im Exil befindet.

Demnach sei es auch im Hinblick auf die eigenen „internen Vorgaben“ des Konzerns „ratsam“, alle Geschäftskontakte zum Regime in Minsk einzustellen, appellierte Shulkin. „Die Allianz-Gruppe hat, wie auch andere Investoren, einzelne Investitionen in weißrussischen Staatsanleihen, die auch Teil bestimmter Indices sind“, bestätigte hingegen eine Unternehmenssprecherin der SZ. Allerdings werde man sich aber zu einzelnen Investments grundsätzlich nicht weiter äußern. Was die Verwendung der Mittel bei Staatsanleihen angehe, so sei sie „überwiegend nicht zweckgebunden“, heißt es weiter.

Autor: VW-Redaktion

Ein Kommentar

  • Jens Reichert

    Um es mit Karl Marx zu sagen: mit entsprechender Verzinsung wird Kapital kühn. Der Hinweis auf Indices kommt als faule Ausrede rüber. Mit einer entsprechender Verzinsung würde die Allianz ihr Geld vielleicht auch in Nordkorea, Venezuela und anderen Autokratien investieren. Nachhaltigkeit und Verantwortung sieht anders aus.

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