Start-up Silenccio und Axa bieten Versicherung gegen Cybermobbing

Dean Moriarty auf Pixabay

Unter Cybermobbing versteht man die Beleidigung, Bedrohung, Bloßstellung oder Belästigung von Personen mithilfe von Kommunikationsmedien. Rund 14 Prozent der 10- bis 18-Jährigen in Deutschland sind bereits im Internet gemobbt worden, das sind Millionen Menschen; einige dieser Geschichten enden mit dem Selbstod. Ein Schweizer Start-Up hat eine Versicherung gegen das Cybermobbing gestartet.

In der Schweiz ist das Problem Cybermobbing offenbar noch ein wenig größer als hierzulande, jeder vierte Mensch zwischen 12- bis 19 war schon Opfer, wie die Aargauer Zeitung berichtet. Ein Problem von Cybermobbing ist, dass sich die Jugendlichen kaum entziehen können, denn die mobile Sphäre ist längst nicht mehr von der sogenannten normalen Welt zu trennen.

Die Gründe für das Mobbing wird wohl niemand so schnell aus der Welt schaffen können, doch vielleicht können wenigstens die Folgen gemindert werden. Das glaubt Alexander Mazzara,  früher CEO und mittlerweile Verwaltungsrat des Zürcher Start-Up Silenccio. Das Vorgehen des Unternehmens ist verhältnismäßig einfach, per Algorithmus wird das Internet in bestimmten Intervallen nach schädlichen Nachrichten und Posts über den Versicherungsnehmer abgesucht. Bei Gefahr wird nicht nur gewarnt, sondern der Absender abgemahnt oder angezeigt, zudem werden mögliche Gerichtskosten getragen.

Der Suchmechanismus agiert nur auf Plattformen wie Facebook oder in Internet-Kommentarspalten, ausgenommen bleiben private Nachrichten, ebenso Instagram, Tiktok oder Whatsapp. Für Sprenger ist das ein bewusster Schritt: „Wir wollen gar nicht in diese Räume eindringen. Privat ist und soll auch weiterhin privat bleiben.“ Der Schutz von Silenccio ist für Privatleute gedacht, Prominente und Politiker sind ausgeschlossen, vermutlich würde der Algorithmus überfordert werden.

Gute Schadenbilanz

Rund 5000 Kunden zahlen Prämie an das 2017 gegründete Unternehmen, an dem die Axa beteiligt ist. Bisher gab es laut Zeitung keinen Gerichtsfall. Oft reicht ein offizieller Brief zur Beilegung, wie CEO Katrin Sprenger erklärt, seit  2019 CEO des Unternehmens. Dass es in der Zukunft zu Gerichtsstreitigkeiten kommen wird, dessen ist sie sich sicher.

Frau Sprenger hat noch ein Zitat, über das sich das Nachdenken lohnt: „Es ist eine kleine Minderheit, die systematisch diffamiert. Und eine große Mehrheit, die sich nicht klar gegen diese Dynamiken positioniert. […] Schauen wir weg, sind wir de facto aber auch Mittäter.“

Autor: Maximilian Volz

Cybermobbing – ein Problem, für dass es eine Versicherungslösung gibt.

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