Über 200.000 Mal schlecht beraten: Japan Post bestraft seine Versicherungsvertreter

Masashi Wakui auf Pixabay

Das japanische Finanzkonglomerat Japan Post Holdings straft rund 2.400 Mitarbeiter ab. In der Vergangenheit wurde falsch beraten und Versicherungspolicen regelwidrig verkauft – im großen Stil. Anfang des Jahres räumte Nippon Yūsei K.K., wie das Unternehmen offiziell heißt, Fehler in mehr als 220.000 Vertriebsfällen ein. Zuvor gab es Hinweise auf die Probleme.

„Wir werden hart daran arbeiten, das Vertrauen in unser Unternehmen wiederherzustellen und entschuldigen uns für die Probleme“, heißt es vonseiten der Japan Post. In mehr als 220.000 Fällen sollen Policen unrechtmäßig an den Mann gebracht worden sein. Am Ende waren 60.000 Kunden betroffen. Schon im Vorjahr hatte der Konzern 10.000 Fälle zugegeben.

Konkret sollen Vertreter der zur Gruppe gehörenden Kampo Versicherung ihren Kunden bei Vertragserneuerungen zu schlechteren Konditionen geraten haben. Einige sollen sogar gezwungen worden sein, Prämien sowohl für alte wie neue Verträge zur gleichen Zeit zu bezahlen, wie Japan Times berichtete.

Der Fall löste ein Beben aus. Für den Zeitraum von Januar und März dieses Jahres wurde der Japan Post von der Aufsicht der Verkauf von Versicherungen komplett untersagt.

Die Nippon Yūsei K.K. besteht aus vier Unternehmen, die 2007 aus der Japan Post, dem Nachfolger der japanischen Staatspost, entstanden sind. Dazu zählen die Postzustellungsdienste an die Japan Post Service, die Postämter an die Japan Post Network, die Postbank an die Japan Post Bank sowie die Lebensversicherung der Post an die Japan Post Insurance (Kampo Seimei Hoken).

Im gesamten Konsolidierungskreis hat die Holding über 215.000 Mitarbeiter, davon 195.000 bei der Post, 13.000 bei der Postbank und 7.000 in der Versicherung. 2015 ging Japan Post Holdings mit ihren Töchtern Postbank und Postversicherung im größten IPO des Jahres an die Börse.

Autor: VW-Redaktion