MLP hat nach JHV ambitionierte Ziele – „aber so soll es ja sein“

Es läuft in Wiesloch beim 1971 gegründeten Finanzvertrieb MLP. Quelle: MLP

„Business as usual“ bei der Hauptversammlung des Finanzkonzerns MLP. Sowohl der Vorstand wie auch der Aufsichtsrat wurden bestätigt, die Dividendenerhöhung genehmigt. Dennoch gab es den einen oder anderen erklärungsbedürftigen Punkt, weswegen Reinhard Loose, Finanzvorstand MLP SE, gegenüber VWheute für Erklärung sorgt.  

Die Aktionäre haben der Dividendenerhöhung zugestimmt –  99,99 Prozent stimmten für die vorgeschlagene Gewinnausschüttung von 21 Cent je Aktie. Herr Loose hält das auch in der Krise für angemessen: „Vorstand und Aufsichtsrat haben der Hauptversammlung diesen Dividendenvorschlag gemacht, um die Aktionärinnen und Aktionäre an der erfolgreichen operativen Entwicklung im zurückliegenden Geschäftsjahr angemessen, d. h. im Rahmen des von uns seit einigen Jahren etablierten Korridors von 50 bis 70 Prozent des Ergebnisses, zu beteiligen.“

Angst, wegen der Auszahlung während einer Krise in ein mediales Gewitter zu gelangen, hat er nicht. „Bei MLP haben wir keine staatlichen Hilfen wie Kurzarbeit in Anspruch nehmen müssen und gehen auch weiterhin nicht davon aus.“

Neuer Vertrag

Auf der Jahreshauptversammlung wurde eine Neufassung des Gewinnabführungsvertrags zwischen der MLP SE und der MLP Banking AG beschlossen. Das hat Gründe.

Die Anpassungen am Gewinnabführungsvertrag sind aufgrund von für die MLP Banking AG maßgeblichen aufsichtsrechtlichen Vorgaben im Hinblick auf Eigenmittelanforderungen der Kreditinstitute auf europäischer Ebene notwendig, erklärt Loose. Insbesondere verlange das Aufsichtsrecht nun, dass Eigenmittel dem harten Kernkapital nur zugerechnet werden können, „wenn die Bestimmungen keine Ausschüttungspflicht des Instituts, also der MLP Banking AG, vorsehen“ […], erklärt er.

Zudem sind weitere Regeln, u.a. eine veränderte Regelungen über die Verlustausgleichspflicht und die Vertragslaufzeit sowie die Ergänzung von Schlussbestimmungen zu beachten, an die der Vertrag angepasst werden muss. „Die Neufassung bedurfte zu ihrer Wirksamkeit der Zustimmung der Hauptversammlung, die wir nun erhalten haben“, erklärt Loose.

Die Ziele

Schluss mit der trockenen Hauptversammlungstheorie, der Finanzvorstand erklärt auch, wie das Unternehmen durch die harte Coronazeit kam und was in Zukunft ansteht. „Natürlich war die Corona-Krise und ist in Teilen immer noch eine Herausforderung für MLP, genau wie für viele andere Unternehmen. Dank der zuvor getätigten Investitionen in unsere digitale Infrastruktur, beispielsweise für Videoberatung, konnten unsere Berater ihre Kunden auch in dieser schwierigen Zeit weiter gut betreuen. Zudem hat auch ein Großteil unserer Mitarbeiter komplett aus dem Homeoffice heraus gearbeitet und somit dazu beigetragen, den Geschäftsbetrieb aufrechtzuerhalten.“

Für die Zukunft ist Loose optimistisch. „Wir sind sicher, dass wir MLP in den kommenden drei Jahren auch beim Ergebnis auf die nächste Ebene heben. Unsere Drei-Jahres-Planung bringt genau dies zum Ausdruck: Wir rechnen für das Jahr 2022 mit einem EBIT von 75 bis 85 Mio. Euro. Das ist ambitioniert – keine Frage, aber das soll es auch sein.“

Das Unternehmen habe vier zentrale Wachstumshebel, „die uns dorthin bringen werden“: das stetige Wachstum über die verschiedenen Beratungsfelder hinweg, die Immobilienvermittlung und -projektierung sowie der Ausbau unseres ‚jungen‘ Bereichs.“

Autor: VW-Redaktion

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