PwC: Mehr als 2.000 Fintech-Kooperationen seit 2012

Quelle: Bild von Gerd Altmann auf Pixabay

Kooperationen mit Fintechs erfreuen sich in Deutschland zunehmender Beliebtheit. So zählt das Fintech-Kooperationsradar von PwC nun exakt 2.102 Fälle, in denen deutsche Finanz-Startups eine Kooperation mit einer Bank, einem Versicherer, einem sonstigen etablierten Unternehmen oder einem anderen Start-up eingegangen sind.

Dabei sei die Zahl der neu vereinbarten Kooperationen allein zwischen 2013 (15 Fälle) und 2017 (521 Fälle) exponentiell angestiegen. So wurden im Jahr 2018 insgesamt 529 Kooperationen vermeldet, im Jahr 2019 waren es bis Ende Juli bereits 324, was hochgerechnet einen Wert von 555 ergibt.

Mit insgesamt 693 Fällen sind Banken der eindeutig wichtigste Kooperationspartner von Finanz-Startups hierzulande; Versicherer kommen mit 354 Fällen deutlich dahinter. An dritter Stelle stehen Medienunternehmen mit 127 Fintech-Kooperationen.

Allerdings sind die Versicherer laut Studie bereits mindestens ebenso umtriebig unterwegs. So haben hiesige Versicherer, die Zahl der rein operativen Kooperationen betreffend, die Banken von Januar bis Juli 2019 sogar erstmals überholt, nämlich mit 72 vermeldeten Kooperationen im Vergleich zu 70 bei den Banken.

Noch ein auffälliger Befund: Während deutsche Banken erst 19 Kooperationen mit Startups jenseits der Finanzbranche eingegangen sind, zählt die PwC-Studie für die hiesigen Versicherer schon bemerkenswerte 61 Fälle. Dabei reicht die Bandbreite von Mobility- bis hin zu Drohnen- oder IoT-Startups.

„Auch wenn es für eine finale Bewertung noch zu früh ist, könnten die Zahlen auf eine mögliche Trendwende hindeuten“, sagt Sven Meyer, Leader Fintech bei PwC in Deutschland. Denn: Die Zahl der finanziellen Beteiligungen bleibt für Banken und Versicherer zusammengenommen mit 56 zwar weiterhin hinter den rein operativen Kooperationen zurück. Allerdings: Im Vergleich zum Vorjahr – als auf ein direktes Investment noch zweieinhalb nicht-finanzielle Kooperationen kamen – ist der Abstand zwischen den beiden Kooperationsformen deutlich geschrumpft.

„Speziell bei den Banken sieht es so aus, als würden sie insgesamt weniger neue Kooperationen mit Fintechs eingehen als noch in den beiden vergangenen Jahren. Aber wenn sie sich zu einer Zusammenarbeit entschließen, dann offenbar mit deutlich größerer Konsequenz“, betont Meyer.

Und Sascha Demgensky, Fintech-Experte bei PwC, ergänzt: „Der Einsatz von Beteiligungskapital unterstreicht, dass es den etablierten Finanzdienstleistern mit den Kooperationen wirklich ernst ist.“ Das bedeute nicht, dass operative Kooperationen nicht auch fruchtbar sein können, „es gibt hierfür sogar viele positive Beispiele. Je stärker das finanzielle Engagement ausfällt, desto größer dürfte am Ende auch die Chance sein, dass die Kooperation zu einem Erfolg wird.“

Autor: VW-Redaktion

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