HDI: Freiberufler setzen nicht auf’s Geld

Quelle: Bild von Mathias Müller auf Pixabay

Finanzielle Gründe spielen für Freiberufler in Deutschland nur eine sehr untergeordnete Rolle. Laut einer aktuellen Berufe-Studie der HDI arbeiten nur 17 Prozent der Selbständigen in Deutschland primär für Geld – bei Angestellten sind es 37 Prozent.

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Zudem wollen etwa sechs von zehn Selbständigen (58 Prozent) wollen auch dann noch weiter arbeiten, wenn sie finanziell ausgesorgt haben, also zum Geldverdienen nicht mehr arbeiten müssten. Bei Angestellten sagt das nur etwa jeder Dritte (36 Prozent). Schließlich erklären Selbständige fast drei Mal häufiger als Angestellte, dass sie ihren Beruf gewählt haben, um sich selbst zu verwirklichen (36 Prozent gegenüber zehn Prozent).

Gleichzeitig wollen laut HDI-Studie 49 Prozent der befragten Freiberufler ihren Neigungen und Interessen nachgehen. Bei Angestellten liegt der Anteil hingegen nur bei 30 Prozent. Interessant sei aber: Nur ein Drittel der Selbständigen (35 Prozent) arbeitet dazu heute noch im ursprünglich erlernten Beruf. Das sind viel weniger als unter Angestellten, wo es fast jeder Zweite (47 Prozent) ist.

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Als wichtigstes Motiv für den Berufswechsel geben Selbständige an, dass sie „etwas Neues“ machen wollten. Mehr als die Hälfte unter ihnen sagt das (52 Prozent). Diese Lust auf Veränderung durch einen Berufswechsel ist unter Nicht-Selbständigen deutlich weniger ausgeprägt (38 Prozent).

Wenig verwunderlich ist die Erkenntnis, dass 80 Prozent der Selbstständigen ihren heutigen Beruf wieder wählen würden. Unter Angestellten sagen das 69 Prozent. Fast jeder zweite Freiberufler oder Unternehmer kann sich sogar den Wechsel in einen anderen Beruf überhaupt nicht mehr vorstellen (48 Prozent, Angestellte 35 Prozent). Und schließlich berichten acht von zehn der Selbständigen (79 Prozent), dass der Beruf ihnen Spaß macht (Angestellte 65 Prozent).

In puncto Mobilität sind Freiberufler und Unternehmer agiler als Angestellte. Mehr als ein Drittel unter ihnen (37 Prozent) ist bereit, den Wohnsitz für den derzeitigen Beruf zu wechseln. Unter Angestellten sind es nur 28 Prozent. Aber es scheint auch an dem Bonmot etwas dran zu sein, dass sich Selbständigkeit aus den Begriffen „selbst“ und „ständig“ herleitet bzw. zusammensetzt: 69 Prozent der Unternehmer können demnach der Aussage nicht zustimmen, dass „mein derzeitiger Beruf für mein Leben keine zentrale Rolle spielt“. Unter Angestellten in Deutschland sind es 48 Prozent.

„Die HDI Berufe-Studie zeigt eindeutige Unterschiede zwischen Selbständigen und Angestellten – Selbständige haben deutlich mehr Lust auf Neues und haben mehr Spaß an der Arbeit. Nicht zuletzt auf dieser besonderen Motivation bei Selbständigen fußt der Mittelstand und die Startup-Kultur in Deutschland“, konstatiert Patrick Dahmen, Vorstandsvorsitzender der HDI Lebensversicherung AG.

Autor: VW-Redaktion

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