Verlust: Debeka muss eigene Bausparkasse massiv stützen

Dunkle Wolken über der Bausparkasse der Debeka. Bild von sandid auf Pixabay

Dunkle Wolken über Koblenz. Die Debeka Versicherung muss laut einem Medienbericht ihre eigne Bausparkasse mit Millionen unterstützen. Besteht eine ernsthafte Gefahr für die Kasse der Koblenzer, hat VWheute gefragt. Die Debeka ist nicht das einzige Bausparinstitut mit Problemen.

Die Ergebnisse klingen hart. Laut der Wirtschaftswoche musste die Bausparkasse der Debeka im letzten Jahr einen operativen Verlust von mehr als 40 Mio. Euro verbuchen. Um einen Gewinn zu realisieren, hatten  die Koblenzer „44 Millionen Euro aus dem sogenannten Fonds für allgemeine Bankrisiken“ entnommen. Zusätzlich habe die Unternehmensmutter Debeka Versicherung ihrer Tochter im Jahr 2018 immerhin „150 Millionen Euro frisches Kapital zur Verfügung“ gestellt. Einem Sprecher der Bausparkasse zufolge solle damit die „Investitionskraft“ des Instituts gesichert und das Geschäft „weiter ausgebaut“ werden.

Neben der Debeka haben auch andere Bausparkassen Probleme, alle leiden sie unter den Niedrigzinsen. Die Wirtschaftswoche spekuliert bereits, dass sich Institute in Fusionen retten müssten. Als Beispiel wird die Aachener Bausparkasse angeführt, die von der Wüstenrot im vergangenen Jahr geschluckt wurde.

Der Bausparkassenverband versucht auf Twitter bereits, die Wogen zu glätten. „Keine Panik! Die Niedrigzinsen belasten zwar auch die Ertragskraft der Bausparkassen. Der 2019er Stresstest der Bankenaufsicht, der über 20 Jahre gerechnet ist, zeigt aber, dass sich die Ertragslage der Branche selbst bei anhaltend niedrigen Zinsen im Zeitablauf stabilisiert.“

Und die Debeka?

Die Debeka erklärt auf Anfrage von VWheute: „Es ist richtig, dass die Debeka Bausparkasse in 2018 aus dem Fonds für allgemeine Bankrisiken Gelder entnommen hat. Es ist ebenso richtig, dass die Debeka Bausparkasse im Laufe des Geschäftsjahres 2018 eine Zuzahlung des Debeka Krankenversicherungsverein a.G. in die Kapitalrücklagen der Debeka Bausparkasse in Höhe von 150 Mio. Euro erhalten hat. Das haben wir bereits in unserem Geschäftsbericht ausgewiesen. Die Zuzahlung dient der Stabilisierung der Bausparkasse in der Zukunft, da wir durch einen großen Bestand hochverzinster Einlagen belastet sind.“

Zudem belaste die anhaltende Niedrigzinsphase „gerade Bausparkassen aufgrund ihres auf langfristige Verträge ausgerichteten Geschäftsmodells. Die Debeka Bausparkasse betreibt mehrere Projekte, die zum Ziel haben, das Finanzierungs- und Immobilienvermittlungsvolumen deutlich auszubauen und gleichzeitig die Neuabschlüsse von Bausparverträgen zu steigern. Hiermit hatten wir in 2019 große Erfolge (z. B. bei Finanzierungen plus 30 Prozent), was sich langfristig auch auf unsere Ertragsprognosen und den Kapitalbedarf niederschlagen wird.“

Autor: VW-Redaktion

2 Kommentare

  • Andreas Pfeiffer

    Die Negativen Auswirkungen der EZB der Strsafzinsen wird noch ein sehr großes Problem für alle Sparer haben mich würde es nicht wundern wenn auch die Riester bald der Stadt ein neues Konzept macht einen Teil der Stadt Zulagen und ein anderes mit Akziehen Fonds wie sicher ist das noch

  • Andreas Möller

    Sehr geehrte Damen und Herren,

    bei der Debeka ist das Problem, dass die Bausparkasse den Zeitpunkt der Finanzkrise um ganze Zwei Jahre überschritten hat, bevor ihr Management merkte, dass die Finanzkrise lange andauert. In diesem Zeitraum hat man noch Bausparverträge abgeschlossen, die einen Garantiezins ab der ersten Zahlung von 3% versprach. Natürlich haben sich alle, die ein wenig, nur ein wenig durchblickten , einen Vertrag abgeschlossen. Was sagt man dazu ?
    Nun heißt es umschichten im eigenen Haus. Finanztechnisch ein Frevel.

    Auch ich schloss 2010 noch schnell einen BSV ab …

    Mit freundlichen Grüßen

    Andreas Möller

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht.

eins × 5 =