Geld schlägt #MeToo: Versicherer zahlen zweistelligen Millionenbetrag für Weinstein-Verfehlungen

Harvey Weinstein. Quelle: dpa / picture-alliance

Alles könnte mit 25 Mio. US-Dollar enden. Der wegen Vergewaltigung angeklagte Ex-Filmmogul Harvey Weinstein (67) und sein früheres Filmstudio haben Medienberichten zufolge einen vorläufigen Vergleich mit den mutmaßlichen Opfern erzielt. Das Geld kommt von der Versicherung.

Mehr als 30 Schauspielerinnen und ehemalige Weinstein-Angestellten erhalten laut der NY Times eine Entschädigung von 25 Mio. Dollar. Die Vereinbarung betrifft Weinsteins Produktionsfirma, The Weinstein Company, die mittlerweile insolvent ist.

Formal korrekt, moralisch desaströs

Der Studiomogul ist nicht verpflichtet, ein Fehlverhalten zuzugeben oder selbst etwas zu zahlen. Die Vergleichssumme wird von Versicherungsunternehmen aufgebracht, bei denen die Weinstein-Firma versichert war, meldet die Tagesschau.

Die genannten 30 Frauen sind Teil des Deals. Damit wäre „fast jede Klage gegen ihn und seine frühere Firma“ beigelegt. Die Schauspielerin Ashley Judd möchte, wie angekündigt, weiter an ihrer Klage festhalten. Sie ist nicht Teil des oben genannten  Vergleichs.

Filmreifes Ende

Der Fall und die Beilegung der Klagen erinnert an die Schlussszene des Filmes Wolf of Wallstreet, in der die Hauptfigur Jordan Belfort, gespielt von Leonardo DiCaprio, nach finanziellen und strafrechtlichen Exzessen letztendlich ins Gefängnis muss. Das Gefängnis stellt sich als eine Art eingezäuntes Luxushotel für superreiche Straftäter heraus. Seine Schlussworte: „Ich gebe zu, dass ich mich fürchtete, für eine Sekunde hatte ich vergessen, dass ich reich bin.“ Diese Worte könnten auch von Weinstein stammen.

Immerhin, die Einigung mit den Frauen bedeute nicht, dass der Prozess gegen den Filmproduzenten in New York eingestellt wird. Am 6. Januar 2020 muss sich der ehemalige Produzent wegen Vergewaltigung und sexueller Übergriffe in zwei Fällen verantworten.

Autor: VW-Redaktion

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