Stefan Reker, PKV: „Wir wollen Innovationen fördern“

Stefan Reker, Geschäftsführer Kommunikation beim PKV-Verband. Quelle: PKV-Verband

Der PKV-Verband nimmt derzeit ordentlich Geld in die Hand, um in digitale Gesundheitsinnovationen zu investieren. Rund 100 Mio. lassen sich die privaten Krankenversicherer ihr Investment in den Venture-Capital-Fonds heal capital kosten. VWheute hat Stefan Reker, Geschäftsführer und Leiter Kommunikation des PKV-Verbandes, zu den Details befragt.

VWheute: Wieviel Unternehmen investieren in den Fonds, wer investiert wie viel?

Stefan Reker: Die Zeichnungsfrist für die Beteiligung am PKV-Startup-Fonds heal capital läuft noch. Ein Großteil der Privaten Krankenversicherungen in Deutschland wird sich an dem Fonds beteiligen. Das gemeinsame Zielvolumen beträgt 100 Millionen Euro.

VWheute: Wie lange zog sich der Prozess von der Idee bis zum Start?

Stefan Reker: Betriebsgeheimnis.

VWheute: Wer entscheidet, für was das Geld verwendet wird?

Stefan Reker: Der Fonds heal capital wird von den Partnern Heartbeat Labs und Flying Health gemanagt. Dazu wurde ein gemeinsames Joint Venture gegründet, das die Fondsverwaltung und die Investments verantworten wird. Zusätzlich wird ein Beirat mit fachkundigen Mitgliedern die Investment-Entscheidungen unterstützen.

VWheute: Welche Rolle spielt der Verband bei dem Fonds genau?

Stefan Reker: Der Verband ist der Initiator und einer der Partner des Joint Ventures.

VWheute: Wie stellen Sie sicher, dass alle Krankenversicherten in Deutschland von den Innovationen profitieren?

Stefan Reker: Das ist der Sinn der Sache. Wir wollen Innovationen fördern und dafür sorgen, dass sie möglichst rasch in der konkreten Versorgung der Patienten ankommen. Welche dieser Innovationen wann und wie den Einzug in die landesweite Regelversorgung findet, wird sich zeigen – darüber kann man bei venture capital nicht vorab spekulieren.

VWheute: Wie können sich Unternehmen um das Geld bewerben und wie lange wird sich die Investitionsphase ziehen?

Stefan Reker: Sie können sich vertrauensvoll an die Fondsmanager wenden, zum Beispiel über die Website (https://healcapital.com/). Die Investitionen des Fonds sollen mindestens zehn Jahre laufen.

VWheute: Erwarten Sie Renditen und wenn ja in welcher Höhe?

Stefan Reker: Der Fonds gehört zu den Kapitalanlagen der beteiligten PKV-Unternehmen – und die sollen natürlich Renditen erwirtschaften. Die Investitionen in heal capital binden dabei nur einen kleinen Bruchteil der Kapitalanlagen der Privaten Krankenversicherung von mehr als 250 Mrd. Euro.

Sie werden mit höchster Sorgfalt unter Beachtung aufsichtsrechtlicher Anforderungen von einem hochprofessionellen Team investiert, das Risiken und Chancen abzuwägen hat. Zu den Chancen gehört, dass die Gelder gezielt eingesetzt werden, um im Sinne der Krankenversicherung einen wesentlichen Beitrag zur Verbesserung der Versorgung von Kranken und Pflegebedürftigen zu leisten.

Die Fragen stellte VWheute-Redakteur Maximilian Volz.