Versicherungsmanager auf offener Straße erschossen

Bildquelle: Picture Alliance/Anadolu | Kyle Mazza

Brian Thompson, CEO des amerikanischen Gesundheitsdienstleisters und Krankenversicherers United Healthcare, ist tot. Der Manager erlag nach einer Schießerei im New Yorker Stadtteil Manhattan seinen Verletzungen. Nach Angaben der Polizei soll es sich um einen gezielten Angriff gehandelt haben.

Die Schüsse fielen Mittwochvormittag Ortszeit vor dem Hilton in der Sixth Avenue, wo die jährliche Investorenkonferenz der Muttergesellschaft United Health stattfinden sollte.  Als die Nachricht von der Schießerei durchsickerte, wurde das Treffen abgebrochen.

Bevor der 50-jährige Thomson das Hotel betrat, feuerte ein Mann übereinstimmenden Medienberichten zufolge mehrere Schüsse ab. Diese trafen den Manager am Rücken. Thompson sei in kritischem Zustand in ein Krankenhaus eingeliefert worden, wo er für tot erklärt worden sei.

Der 50-jährige Brian Thompson war seit April 2021 CEO von UnitedHealthcare. (Bildquelle: United Healthcare)

Die Polizei fahndete zu Redaktionsschluss noch nach dem maskierten Verdächtigen. Ein Poster zeigt Überwachungsfotos eines Mannes, der einen grauen Rucksack trägt und Fahrrad fährt, sowie ein weiteres Foto, auf dem die Person mit einer Waffe zu drohen scheint. Für Hinweise wurde eine Belohnung von 10.000 Dollar ausgeschrieben.

Die New York Times berichtete unter Berufung auf die Polizei, dass der Angriff offenbar gezielt war. Ermittler gehen davon aus, dass der Schütze bereits einige Zeit vor Thompsons Ankunft in der Gegend gewartet hatte. Ehefrau Paulette Thompson räumte gegenüber NBC News ein, dass der Manager in der Vergangenheit bereits mit Drohungen konfrontiert gewesen sei. Details nannte sie nicht.

Der Frust der Verbraucher über das US-Gesundheitssystem ist groß und war die treibende Kraft hinter dem „Affordable Care Act“, besser bekannt als Obamacare. Das Gesetz regelt die Krankenversicherungspflicht für alle in den USA lebenden Personen. Es sieht Mindestanforderungen an den Krankenversicherungsschutz sowie Meldepflichten vor. Dort ist auch geregelt, dass Unternehmen mit mehr als 50 Vollzeit-Beschäftigten ihren Mitarbeitern und den Familienangehörigen einen – den gesetzlichen Anforderungen entsprechenden – Kranken­versiche­rungs­schutz anbieten müssen.

Thompson war seit 2004 für United Healthcare tätig und durchlief verschiedene Karrierestationen auf Führungsebene. Er startete als Direktor in der Unternehmensentwicklung und arbeitete sich kontinuierlich nach oben. 2021 wurde der Manager mit PwC-Vergangenheit zum Vorstandschef berufen.

Mutterkonzern United Health ist in den USA ein Schwergewicht. Der Umsatz stieg im Jahr 2023 im Vergleich zum Vorjahr um 47,5 Milliarden US-Dollar auf 371,6 Milliarden US-Dollar. Das Betriebsergebnis belief sich auf 32,4 Mrd. US-Dollar, was einem Anstieg von 13,8 Prozent entspricht.

In einem Statement drückt das Unternehmen sein Bedauern aus. „Wir sind zutiefst traurig und schockiert über den Tod unseres lieben Freundes und Kollegen Brian Thompson, dem CEO von United Healthcare. Brian war ein hochgeschätzter Kollege und Freund für alle, die mit ihm zusammenarbeiteten. Wir arbeiten eng mit dem New Yorker Police Department zusammen und bitten Sie um Geduld und Verständnis in dieser schwierigen Zeit. Unser Mitgefühl gilt Brians Familie und allen, die ihm nahestanden.“ Auch der frühere Vizepräsidentschaftsanwärter Tim Walz, Gouverneur des US-Bundesstaats Minnesota (Sitz von United Healthcare), sprach von schrecklichen Nachrichten. Er sei im Gedanken bei Thompsons Familie.

Autor: VW-Redaktion

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