Millionen-Schadenersatz für eine schlecht belegte Pizza?

Teure Pizza? Quelle: Bild von Дарья Яковлева auf Pixabay

In den USA gehören skurrile Schadenersatzklagen fast schon zum guten Ton. Nun ist der mickrige Belag einer mexikanischen Pizza zum Corpus Delicti geworden. Der Kunde einer Fast-Food-Kette verlangt Schadenersatz in Millionenhöhe.

Wie das Online-Portal haufe.de berichtet, sei eine mexikanische Pizza typischerweise mit Hackfleisch, Bohnen und einer Sauce gefüllt und mit Käse und diversen Gemüsestückchen belegt. Auf der dargestellten Werbung sei die Füllung und Belegung allerdings doppelt so üppig dargestellt, wie in der Wirklichkeit – argumentiert zumindest der klagende Kunde.

Daher wirft der Mann der Fast-Food-Kette irreführende Werbung, Täuschung der Kunden und unfaire Geschäftspraktiken und hat beim „Eastern District of New York“ eine Schadenersatzklage in Höhe von fünf Mio. Euro eingereicht. Dabei machte er geltend, dass er das Produkt nur wegen der appetitanregenden Werbung gekauft habe. Hätte er vorher gewusst, dass das fertige Produkt der werblichen Anpreisung nicht annähernd entsprach, hätte er von einem Kauf abgesehen.

Nach geltendem US-Recht können die Gerichte laut Bericht Schadenersatz in einer Höhe gewähren, der das verklagte Unternehmen (Spezialprävention), aber auch andere Unternehmen (Generalprävention) dazu veranlassen soll, sich in Zukunft rechtstreu zu verhalten und irreführende Werbung zu unterlassen. Die Verurteilung zu „punitive damages“ setze aber nicht bloß fahrlässiges Fehlverhalten voraus, sondern erfordert Vorsatz oder sehr grobes Verschulden.

Ob diese Voraussetzungen im vorliegenden Fall gegeben sind, müssen nun die Richter entscheiden. Es ist allerdings unwahrscheinlich, dass dem Kläger ein Schadenersatz in der geforderten Höhe zugesprochen wird. Vor einigen Jahren hatte sich McDonalds mit einer Kundin auf einen Schadenersatz über 48.000 US-Dollar geeinigt, nachdem sie sich ihre Hand an einer Tasse Kaffee verbrüht hatte.

Autor: VW-Redaktion

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