Votum-Verband kritisiert Partikularinteressen der Politik

Martin Klein. Quelle: Votum-Verband

Der Votum-Verband geht mit der Politik hart ins Gericht. So bemängelt der Verband, dass Vermittler erst dann ihre Vergütung erhalten sollen, „wenn der Kunde sich dafür entschieden hat, etwas gegen diese Versorgungslücke im Alter zu tun und eine Renten- oder Lebensversicherung abschließt.“

„Sie tragen ein unternehmerisches Risiko, welches allen anderen beratenden Berufen und auch jedem Handwerker und Verkäufer fremd ist. Im Moment des Vertragsabschlusses können sie nicht darauf vertrauen, dass sie ihren wohlverdienten Lohn erhalten und behalten können, sondern begeben sich in eine Schicksalsgemeinschaft mit ihrem Kunden“, konstatiert Votum-Vorstand Martin Klein in einem Kommentar.

„Bei allen Widrigkeiten, die jetzt auf den Versicherungsnehmer zukommen, müssen sie hoffen, dass dieser wenigstens die nächsten fünf Jahre in der Lage ist, seine Versicherungsprämien zu bedienen und nicht etwa durch Arbeitslosigkeit, Berufsunfähigkeit, Scheidung dazu gezwungen oder einfach aus Gleichgültigkeit und Konsuminteresse dazu gebracht wird, seinen Versicherungsvertrag nicht weiterzuführen“, so der Votum-Chef weiter.

„Der gesetzliche Rahmen für diese Berufsgruppen ist ausreichend reguliert. Er bedarf keiner weiteren nationalen Sonderwege. Die übergeordnete Aufgabe der Politik muss es vielmehr sein, mehr Anreize zu schaffen, damit Menschen ergänzend zu ihrer gesetzlichen Rente eine private Altersvorsorge aufbauen.“

Martin Klein, Votum-Vorstand

Vielmehr müsse die Vermittlerschaft „eigentlich von den staatlichen Akteuren gefördert werden, wo es nur geht – weil sie einen sozialpolitischen Auftrag erfüllt und unser Staatswesen davor bewahren, langfristig immer mehr Altersarme versorgen zu müssen“. Allerdings sei laut Klein das Gegenteil der Fall. „Anstatt dass dieser Berufsgruppe von den Regierenden Respekt gezollt wird, pflegen große Teile der Politik bis hin zu unserem Bundeskanzler weiterhin ihre Vorurteile und verbreiten bei jeder Gelegenheit die durch nichts bewiesene Behauptung, dass Versicherungsvermittler nur aus Provisionsgier handeln würden.“

Unterstützt würden sie „hierbei von der BaFin, die – ohne hierfür wirkliche Anhaltspunkte zu haben – immer das Gefühl hat, es würde zu viel gezahlt. Dabei hat sich die Aufsicht nicht einmal den Gedanken gemacht, welcher Aufwand durch einen unabhängigen Makler oder Mehrfachagenten betrieben werden muss, bis dieser zu einem erfolgreichen Abschluss kommt.“

„Diejenigen, die im direkten Kontakt mit den Bürgern dieser wichtigen Tätigkeit nachgehen – sei es als Ausschließlichkeitsvermittler, Mehrfachagent oder Makler –, sollten sich immer wieder in den Dialog mit ihren örtlichen Abgeordneten begeben und deutlich machen, dass es sich bei ihnen um Menschen handelt, die aus einem inneren Antrieb und dem Wunsch, eine sinnvolle Tätigkeit auszuüben, Altersvorsorgeprodukte vermitteln und hierbei nicht primär immer nur den eigenen Vorteil im Auge haben“, betont Klein weiter.

Autor: VW-Redaktion

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