Größe schützt vor Hackern nicht: Erpresste Summen sprengen Milliardengrenze

Angriff aus dem Netz. Bild von Gerd Altmann auf Pixabay.

Niemand hat das Mantra vom lebenslangen Lernen so verinnerlicht wie Cyber-Kriminelle. Egal wie hoch die Sicherheitshürde, der Sprung über das Obstakel gelingt in erstaunlicher Frequenz. Die erpressten Summen sprengen jede Skala.

Laut einem aktuellen Bericht von Chainalysis Inc. haben Kriminelle in den letzten zwei Jahren 1,3 Mrd. Dollar an Lösegeldzahlungen von Hacking-Opfern eingenommen. Das Unternehmen bezeichnet das als „massiven Anstieg der Cyber-Kriminalität“. Die Zahlen hätten zu einer globalen Anstrengung geführt, die Hacker zu stoppen. Das ist nicht gelungen. Bei nur zehn Cyber-Vorfällen im letzten Jahr wurden über 600 Mio. Dollar an Bargeld gestohlen oder als Lösegeld erpresst und zudem zehn Millionen Datensätze von Bürgern gestohlen, zeigt der zweite jährliche Bericht über Cyber-Vorfälle von Tokio Marine HCC International (TMHI). Die durchschnittliche Zahlung beläuft sich im Jahr 2021 auf über 118.000 US-Dollar, ein Anstieg gegenüber 88.000 US-Dollar im Jahr 2020 und 25.000 US-Dollar im Jahr 2019, ergänzt der Bericht von Chainalysis, den insurancejournal zitiert.

Alles wird geknackt

Die überwiegende Mehrheit der Vorfälle, die in den diesjährigen Top-Ten aufgeführt sind, betrafen „große Institutionen“, bei denen die Cybersicherheit eine „integrale Rolle“ im Betrieb spielt. Das verhindert jedoch nicht, dass die „hoch entwickelten Verteidigungssysteme“ erfolgreich angegriffen wurden, schreibt THMI. „Wir stellen eine drastische Zunahme der Wahrscheinlichkeit und Schwere aller Arten von Cyberangriffen fest. Wir haben eine deutliche Zunahme von Ransomware-Angriffen, ihrer Komplexität und der Bereitschaft, kleinere Organisationen ins Visier zu nehmen, festgestellt“, so Isaac Guasch, THMI-Cybersicherheitsexperte.

Aktuell wird vor Angriffen von möglicherweise staatlich unterstützten russischen Hackern auf die Finanzwelt gewarnt. Die Versicherer sind sich der Gefahr bewusst und arbeiten vermehrt mit Begrenzungen und Ausschlüssen. Doch die Nachfrage nach Schutz hat das Angebot vielerorts bereits überschritten.

Autor: VW-Redaktion

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