Prognos: Mitarbeiterschwund bei NRW-Versicherern

Nordrhein-Westfalen ist laut einer aktuellen Prognos-Studie der größte Versicherungstandort Deutschlands. Quelle: Bild von Marius Steinke auf Pixabay

Die Zahl der Mitarbeiter bei den nordrhein-westfälischen Versicherungsunternehmen ist in den letzten Jahren gesunken. Laut einer aktuellen Prognos-Studie sind in dem westdeutschen Bundesland derzeit etwa 115.000 Menschen bei den Versicherern angestellt. Das sind 11.000 weniger als noch 2012. Vor allem bei den Maklern gab es einen deutlichen Einbruch.

Nach Angaben der Studienautoren sind derzeit etwa 76.000 Mitarbeiter direkt bei den Assekuranzen angestellt, der Rest seien externe Makler und Berater. Allerdings habe vor allem die Digitalisierung bei den Maklern deutliche Spuren hinterlassen. Viele Makler gaben ihre Einzelbüros auf, weil Anforderungen gestiegen und ihre Kosten zu hoch sind. Stattdessen arbeiten Makler verstärkt zusammen und bilden Pools. 

Insgesamt sind in Nordrhein-Westfalen derzeit 103 Versicherungsunternehmen beheimatet. Deren Marktanteil in Deutschland beträgt 44 Prozent, gemessen an den Bruttobeiträgen. In allen Versicherungs-Sparten decken die NRW-Unternehmen jeweils einen Anteil von mindestens einem Viertel aller deutschen Versicherungsangebote ab. Krankenversicherungen sind dabei in NRW besonders stark vertreten, heißt es weiter. Die Bruttowertschöpfung der Versicherungswirtschaft beträgt laut Prognos etwa zehn Mrd. Euro. Dies entspricht 1,7 Prozent der gesamten Bruttowertschöpfung Nordrhein-Westfalens. Damit ist die Versicherungswirtschaft ähnlich groß wie die Elektroindustrie (14 Mrd. Euro) oder der Kraftwagenbau (neun Mrd. Euro). 

„Die Studie zeigt eindrucksvoll, welche Bedeutung die Versicherungswirtschaft für den Standort Nordrhein-Westfalen hat. Wir haben gerade in der größten Gesundheitskrise und im schlimmsten Naturkatastrophenjahr der letzten Jahrzehnte bewiesen, dass sich die Menschen jederzeit auf uns verlassen können.“

Ulrich Leitermann, Vorstandsvorsitzender der Signal Iduna Gruppe

„Die Versicherungswirtschaft hat ihren Mittelpunkt ganz klar in Nordrhein-Westfalen und macht uns damit auch auf europäischer Ebene zu einem wichtigen Finanz- und Versicherungszentrum. Hier sind so viele Versicherungsunternehmen wie in keinem anderen Bundesland beheimatet, die als Arbeitgeber und Ermöglicher von Investitionen eine zentrale Rolle spielen. (…) Wie wichtig die Versicherungswirtschaft für Unternehmen und Bürger ist, hat sich gerade im Kontext der Starkregen-Ereignisse im vergangenen Sommer gezeigt“, konstatiert Andreas Pinkwart (FDP), Wirtschafts- und Digitalminister von Nordrhein-Westfalen.

Autor: VW-Redaktion

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