Rekordschäden für Versicherer durch Unruhen in den USA

Quelle: Geoff Livingston / flickr.com / https://creativecommons.org/licenses/by-nc-nd/2.0/

Viele US-Unternehmen verfügen über eine Business Owner’s policy (BOP), die nicht nur eine mögliche Betriebsschließung abdeckt, sondern auch Schäden durch Vandalismus und zivile Unruhen kompensiert. Auf diese werden viele Geschäftsinhaber jetzt zurückgreifen, deren Betrieb unter den jüngsten Ausschreitungen und Plünderungen gelitten hat.

Die größten Versicherungsschäden durch zivile Unruhen entstanden 1992 in Los Angeles. Vier Polizisten, die der Misshandlung des Afroamerikaners Rodney King beschuldigt worden waren, wurden von einem Gericht freigesprochen. Die daraus vor allem in der afroamerikanischen Bevölkerungsgruppe resultierende Empörung löste in Teilen von Los Angeles für einige Tage einen Gewaltausbruch mit bürgerkriegsähnlichen Zuständen aus.

Die Versicherungsschäden wurden damals mit 775 Mio. Dollar beziffert – was heute einem Wert von 1,4 Mrd. Dollar entspricht. Die Rassenunruhen 1965 kosteten 357 Mio. Dollar und der Aufstand nach dem Tod von Martin Luther King 1968 ist nach heutigem Wert mit einem Sachschaden von 231 Mio. Dollar zu bewerten.

Die aktuellen Ausschreitungen und Plünderungen nach dem Tod von des Afroamerikaners George Floyd sind nicht lokal begrenzt, sondern finden in mehreren US-Metropolen trotz Ausgangssperren statt. Deswegen werden die Versicherungsschäden hierbei um ein Vielfaches höher liegen, so die Prognose der Experten. Sie verweisen auf die Proteste in Chile 2019 gegen die soziale Ungleichheit im Land. Dort wurden Schäden in Höhe von zwei Mrd. Dollar aufgezeichnet. Offiziellen Angaben der Stadt Minneapolis zufolge beläuft sich der bisherige Schaden der aktuellen Aufstände, der durch Plünderungen und Gebäudeschäden verursacht wurde, auf mindestens 55 Mio. Dollar. Demnach seien mindestens 220 Gebäude in Brand gesteckt worden. Die Stadt erwartet, dass die Zahlen weiter steigen.

Zum Vergleich: Der teuerste von Menschen verursachte Versicherungsschaden war das Attentat auf das World-Trade-Center mit 26 Mrd. Dollar. Der weltweit teuerste Versicherungsschaden entstand durch Hurrikan Katrina (82 Mrd. Dollar). Die Corona-Pandemie könnte jedoch dieses Ereignis übertreffen.

Autor: VW-Redaktion

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