Droht nach der Corona-Krise die Einkommenskrise?

Quelle: Bild von Andrew Khoroshavin auf Pixabay

Welche Folgen befürchten die Menschen in den sieben größten Industrienationen (G7) durch die aktuelle Corona-Krise? Laut einer aktuellen Umfrage des Marktforschungsunternehmens Kantar sind 70 Prozent der Bevölkerung in den G7-Staaten der Meinung, dass das Coronavirus Auswirkungen auf ihr Haushaltseinkommen hat oder haben wird.

Allerdings reiche die Spannbreite von 82 Prozent in Italien bis im Vergleich dazu nur 58 Prozent in Deutschland. Die Anteile in Kanada (76 Prozent), USA (74 Prozent), Großbritannien (70 Prozent), Frankreich (65 Prozent) und Japan (65 Prozent) liegen dazwischen.

Gleichzeitig sind im Schnitt drei von zehn Menschen in den G7 der Auffassung, dass das Coronavirus keine Auswirkungen auf ihre finanzielle Situation haben wird. Am höchsten ist dieser Wert in Deutschland (46 Prozent), Japan (35 Prozent) und Frankreich (34 Prozent) im Vergleich zu den anderen G7-Staaten.

Quelle: Kantar

Die in Deutschland in Kraft gesetzten Maßnahmen zur Abfederung der Krise tragen erheblich dazu bei, dass sich für die Bevölkerung die ökonomischen Auswirkungen angesichts der lebensbedrohlichen Gefahren durch Corona doch stärker relativieren, als dies in den anderen G7-Staaten der Fall ist.

Zudem sind die befragten Bürger in Kanada, Deutschland und Großbritannien am häufigsten der Auffassung, dass die öffentliche Versorgung in ihrem Land sichergestellt ist und sie für die Krise gut aufgestellt sind. Die Bevölkerung in Frankreich ist dagegen eher skeptisch.

Quelle: Kantar

Und dennoch: Fast drei Viertel der Menschen in den G7-Staaten (73 Prozent) sind (sehr) besorgt, dass ihre eigene Gesundheit durch das Coronavirus gefährdet ist. Mehr als vier Fünftel (82 Prozent) sorgen sich dabei um die Gesundheit von Familienangehörigen oder Menschen aus dem eigenen Freundeskreis – in Italien sind es gar 93 Prozent.

ILO fürchtet 25 Millionen Arbeitslose durch Corona

Die Sorge um die Einkommen scheint jedenfalls berechtigt: So rechnet die International Labour Organization (ILO) damit, dass die Corona-Krise bis zu 25 Millionen Jobs kosten könnte. Dabei haben die ILO-Experten bei ihrer Schätzung drei Szenarien mit unterschiedlichem Rückgang des BIP-Wachstums zugrunde gelegt. Zum Vergleich: Die globale Finanzkrise 2008/09 hat die Zahl der weltweiten Arbeitslosen um 22 Millionen steigen lassen. Im vergangenen Jahr waren Schätzungen der ILO zufolge rund 174 Mio. Menschen ohne Arbeit.

Quelle: Statista

Immerhin: Die Corona-Krise trifft derzeit alle sozialen Schichten, auch die Superreichen. Laut einer Analyse des Finanzmagazins Forbes (Stand 24.03.2020) ist das Vermögen der zehn reichsten Menschen der Welt seit 4. März 2020 gegenüber dem Vorjahr um über 75 Mrd. US-Dollar geschrumpft.

Besonders „schlimm“ hat es dabei Finanzmogul Warren Buffet erwischt (minus 19,3 Mrd. US-Dollar). Dahinter folgen der mexikanische Telekommunikations-Magnat Carlos Slim Helú mit einem Minus von 16,4 Mrd. US-Dollar sowie der Amazon-Gründer Jeff Bezos mit einem Verlust von 14,0 Mrd. US-Dollar.

Link: Die vollständigen Kantar-Studienergebnisse im Überblick

Autor: VW-Redaktion

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