Rentner bekommen ab Juli im Westen 3,45 und im Osten 4,20 Prozent mehr

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Die gute Lohnentwicklung im Jahr 2019 hat nach Angaben des Bundesministeriums für Arbeit und Soziales (BMAS) erneut für kräftige Rentenerhöhungen gesorgt.  Ab 1. Juli 2020 werden die Renten in den alten Bundesländern um 3,45 Prozent angehoben. In den neuen Bundesländern steigen die Renten entsprechend den gesetzlichen Vorgaben zur Rentenangleichung Ost/West stärker um 4,20 Prozent. „

Auf die Rentenversicherung ist Verlass, auch in Krisenzeiten“, erklärte Arbeits- und Sozialminister Hubertus Heil (SPD) in Berlin. Es gelte das Grundprinzip, dass die Renten den Löhnen folgen würden; in guten wie in schlechten Zeiten, erklärte der Minister weiter. „Auch in ungewissen Zeiten steht die Rentenversicherung für Verlässlichkeit.“

Grundlage für die Rentenerhöhung ist die Lohnentwicklung, wobei in den alten Bundesländern ein Plus von 3,28 Prozent und für die neuen Länder um 3,83 Prozent aus den jetzt vorliegenden Daten des Statistischen Bundesamtes (Destatis) und der Deutschen Rentenversicherung Bund abgeleitet wurde.

Der sogenannte Nachhaltigkeitsfaktor, der das Verhältnis von Rentenbeziehern zu Beitragszahlern wiedergibt, wirkte mit 0,17 Prozent ebenfalls rentensteigernd. Die Beschäftigtenzahlen waren im vergangenen Jahr weiter gestiegen, zudem wuchs die Bevölkerung dank starker Wanderungsgewinne.

Rentenniveau bleibt 2020 über der 48 Prozent-Marke

Die Bundesregierung hat bis zum Jahr 2025 Haltelinien beim Rentenbeitrag von höchstens 20 Prozent und beim Rentenniveau von mindestens 48 Prozent beschlossen. Der Beitrag zur gesetzlichen Rentenversicherung liegt unverändert bei 18,6 Prozent.

Das Rentenniveau beträgt nach den Angaben des Ministeriums für das laufende Jahr 48,21 Prozent. Nach dem Rentenüberleitungsgesetz war den Rentenwert (Ost) mindestens so anzupassen, dass er 97,2 Prozent des Westens erreicht. Dadurch fällt die Rentenanpassung Ost höher aus als nach der tatsächlichen Lohnentwicklung Ost. Ab dem ersten Juli steigt der Rentenwert West von 33,05 auf 34,19 Euro. Der Rentenwert Ost wird von 31,89 auf 33,23 Euro angehoben.

Nach 30 Jahren der Wiedervereinigung gibt es immer mehr „Mischrentner“, die sowohl Renten-Entgeltpunkte in den alten Bundesländern als auch in den neuen Bundesländern erworben haben.  Die Rentenversicherung hat keine Daten darüber, wie groß diese Rentnergruppe inzwischen ist.

Autor: VW-Redaktion

3 Kommentare

  • Angesichts der bevorstehenden Rezession und Ansteigen der Arbeitslosigkeit ist absehbar, dass die Berechnungsformeln nächstes Jahr eine Rentenkürzung ergeben. Und wer glaubt, dass im Wahljahr die Renten gekürzt werden?
    Wie wäre es mit Solidarität der Rentner mit denjenigen, die die Rentenzahlungen erwirtschaften und einem Aussetzen der Rentenerhöhung bzw. einer Verrechnung mit der Rentenkürzung 2021?

  • Hallo M. Weiß,

    wie wäre es, wenn die selbstversorgenden Politiker mal auf was verzichten würden. Wie wäre es, wenn wie in Österreich oder den skandinavischen Ländern, Politiker, Beamte und Selbstständige in die Rentenkasse einzahlen würden, dann hätten wir die Rentendiskussion nicht. Dafür braucht man aber entscheidungsfähige Politiker, denn die haben nur die Wiederwahl und ihre eigene üppige Versorgung im Kopf. Denn dass, was Politiker an Pension bekommen, dafür müssten die meisten Arbeitnehmer 3 X 45 Jahre arbeiten. Wenn unsere Politiker nicht so viele Steuergelder sinnlos, besonders für Prestigeprojekte verpulvern würden, wofür sie sich noch nicht einmal verantworten müssen, da diese ihr eigenen Gesetze haben, dann wäre genug Geld da. Wie wäre es, wenn Politiker die durch Eigenermächtigung Steuergelder verpulvern wie zuletzt Herr Scheuer z. B. ca 500 Mio € die wieder der Steuerzahler zahlt zur Rechenschaft gezogen würden. Er kann auch noch lächelnd behaupten, dass Er alles richtig gemacht hat. Wie krank ist das denn? Herr Scheuer ist ja nur ein Beispiel für die sinnlose Verschwendung von Steuergeldern. Vielleicht kommen Sie mal von ihrem hohen Ross runter wieder in die reale Welt.

  • Klaus Kastner

    hallo herr m.weiß,

    herr raffelhüschen, bekannter prof. und Lobbyist der versicherungswirtschaft hat ihren
    vorschlag aufgegriffen und die Aussetzung der rentenerhöhung zum 1.7.20 gefordert.

    habe leider von Herrn raffelhüschen nichts gelesen, daß er als Professor aus Steuermitteln
    vergütet wird und er auf bestimmte Gelder verzichtet oder zahlungen an ihn aussetzen lassen will.

    es gilt das alte bekannte Schema, ich fordere von anderen einbussen, die ich selber nicht leisten möchte.

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