Bundesverband der Unterstützungskassen übt harte Kritik an der Betriebsrente

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Der Bundesverband pauschaldotierter Unterstützungskassen (BV-pdUK) ist kein Freund des jüngsten Kabinettsbeschluss zur Betriebsrente. Die Kritik entzündet sich an der Doppelverbeitragung und mangelnden Anreizen.

Laut Verband ist der Freibetrag zur Doppelverbeitragung als viel zu gering angesehen. Die Belastung durch die vollen Kranken- und Pflegekassenbeiträge auf ausgezahlte Betriebsrenten – die höchst umstrittene Doppelverbeitragung – soll laut Beschluss mit einem Freibetrag von 159,25 Euro monatlich belegt werden.

Manfred Baier, Vorstandsvorsitzender des BV-pdUK kritisiert: „Diese Regelung ist nicht einmal halbherzig und fördert nicht gerade das ohnehin erschütterte Vertrauen in die betriebliche Altersvorsorge.“

Der Gesetzesformulierung von Gesundheitsminister Jens Spahn würde nach Ministeriumsangaben angeblich bedeuten, dass sich für rund 60 Prozent der Betroffenen, deren Einnahmen aus Betriebsrenten höchstens 320 Euro im Monat betragen, die Beiträge mindestens halbieren würden, schreibt der Verband. Für Baier sieht das nur auf den ersten Blick gut aus, würde aber bei genauem Hinsehen „Millionen von Betriebsrentnern weiterhin nicht helfen“.

Chance für mehr Anreize bei Arbeitgebern verpasst

Als ebenso schwerwiegend sieht Baier die Tatsache an, dass mit dem Entwurf erneut die Chance verpasst wird, auf Unternehmerseite weitere Anreize zur betrieblichen Altersvorsorge (bAV) zu setzen. Auch bei den Arbeitgebern sinke das Vertrauen in die bAV zusehends. Sie würden längst erkennen, dass ihre Zuschüsse bei der faktischen Beibehaltung der Doppelverbeitragung  für die allermeisten Betriebsrentner und -Rentnerinnen wenig effektiv eingesetzt wären. Bei versicherungsbasierten bAV-Modellen täten Null- und Minuszinsen ihr Übriges.