Omnius-Gründer Micko: Wie KI den Wasserschaden reguliert

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Wasserschäden gehören zu den häufigsten und kompliziertesten Schadensfällen in Deutschland. Rund 50 Prozent der Kosten im Hausratbereich entstehen durch Wasser. Ein Rohrbruch oder ein undichtes Dach sind oft echte Notfälle, die schnellstmöglich gelöst werden müssen.

Die Kosten für solche Schäden sind oft enorm und für die Betroffenen bedeuten sie nicht selten, dass die eigenen vier Wände unbewohnbar sind. Für die Schadenbearbeiter heißt das: komplexe Probleme unter hohem Bearbeitungsdruck. Die gute Nachricht: Technologie kann hier helfen. 

Problem 1:

Das erste Problem für den Schadenbearbeiter ist sein Informationsdefizit. Nach dem Eingang der Meldung hat er nur ein Minimum an Informationen. Dabei sind gerade bei Wasserschäden extrem viele Parameter zu berücksichtigen. Reicht es aus, das Rohr zu reparieren und die Wand zu streichen? Oder ist dann die Gefahr von Folgekosten durch verbleibende Feuchtigkeit zu groß? Sollte sicherheitshalber ein Gutachter hinzugezogen werden? Um diese Fragen zu beantworten braucht es Informationen. 

Problem 2:

Abhängig von den Ergebnissen der ersten Prüfung verändern sich auch die Prozessschritte. Einen kleineren Schaden kann ein Mitarbeiter relativ einfach freigeben. Bei mittleren vierstelligen Kosten sieht das anders auch. Zuständigkeiten verschieben sich, der Kunde muss zusätzliche Dokumente einreichen und den Schaden ausführlicher dokumentieren. Aufgrund der Komplexität von Wasserschäden ist es heute sehr schwer, diese Entwicklungen im Vorfeld abzusehen. Eine “einfache” und damit schnelle Prüfung ist so kaum möglich.

Problem 3:

Das nächste Problem entsteht, wenn Kunden in akuten Notsituationen lang auf Hilfe warten müssen. Nicht selten schalten sie dann einen Anwalt ein. Das kann nicht nur weitere Kosten verursachen, sondern es verkompliziert den Prozess zusätzlich – von der massiven Belastung der Kundenbeziehung ganz zu schweigen.  

Wie hilft KI?

Die Lösung beginnt damit, dass KI Systeme heute in der Lage sind, vom Moment des Eingangs der Schadenmeldung an, ein Maximum an Daten zu erfassen, zu klassifizieren und dem Schadenbearbeiter systematisiert zur Verfügung zu stellen. Damit steht die Beurteilung direkt auf einem ganz anderen Fundament. 

Die Vielzahl an gesammelten Informationen kann von der KI außerdem in Wissensdatenbanken gespeichert werden. Selbstlernende Systeme können so durch den Abgleich mit Tausenden Altfällen direkt eine Einschätzung zum Fall geben und das selbst dann, wenn Informationen noch unvollständig sind. Über einen Score wird die Wahrscheinlichkeit angegeben, mit der ein Schaden ausbezahlt werden kann. Gleichzeitig gibt das System präzise vor, welche Informationen noch gesammelt werden sollten, um das Urteil zu validieren. 

Weniger Dokumente, weniger Freigabeschleifen, weniger Prüfschritte – der ganze Ablauf wird durch KI radikal vereinfacht. Zugleich kann dem Kunden wesentlich genauer Auskunft zum Bearbeitungsstand gegeben werden. Das ist fundamental für seine Zufriedenheit, denn nichts ist frustrierender, als sich hilflos in einem undurchsichtigen Prozess gefangen zu fühlen. 

Gerade bei Wasserschäden zeigt sich so eindrucksvoll das gesamte Potenzial von KI. Sie hilft den Versicherungen dabei, auch hochkomplexe Probleme schnell zu lösen. Dem Sachbearbeiter gibt sie die Möglichkeit, nicht stur einen standardisierten Prozess abspulen zu müssen, sondern genau die Fragen zu beantworten, die wirklich dabei helfen, das Gesamtbild zu verstehen. Der Kunde profitiert von der Transparenz und einer besseren Responsivität seiner Versicherung. Das heißt in Summe weniger Aufwand für Versicherer, reduzierte Kosten und zufriedenere Kunden. 

Autor: Martin Micko ist Gründer und COO von Omnius